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Pauki ’84

35th Anniversary Bike

The Full Movie

35TH ANNIVERSARYBIKE MERCH

Das Warten hat ein Ende!

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Das Warten hat ein Ende, hier präsentieren wir unser Jubiläumsbike!

Wer das Making-of auf unserer Website verfolgt hat, kann sich ungefähr vorstellen, wie viel Arbeit darin steckt. Und was sollen wir sagen? Wir haben es gerne gemacht!

Ein Highlight reiht sich an das nächste. Besonders stolz sind wir auf unsere selbst konstruierten Teile, wie die Oldschool-Springergabel, das 5-Speichen-Vorderrad und unzählige weitere Teile. Kombiniert mit denen, die wir in klassischer Handarbeit hergestellt haben, wie den Auspuff, der innerhalb des Rahmens läuft, haben wir einen echten Knaller zu unserem 35. Geburtstag gebaut.

Der Chopper ist unfassbar schmal: Sieht man von den Fußrasten ab, misst das Bike an der breitesten Stelle nur 45 Zentimeter. Getoppt wird unsere Arbeit durch die irre Lackierung in strahlenden Goldtönen und den sehr feinen Details, die unser Sattler und der Gravierer beigetragen haben.
Einige Magazine werden unser Jubiläumsbike auch detailiiert auf Papier vorstellen und unser Jubiläum mit einer kleinen Backgroundstory würdigen. Schaut mal im Zeitschriftenregal nach!

Wir bekommen den Glanz nicht mehr aus den Augen!

Die Pan lebt und blubbert wie keine Andere.

Der Chopper hat die erste Probefahrt mit Bravour bestanden und Andreas bekommt das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Jetzt steht das Shooting an.

Wir sind gespannt was ihr zu unserem Golden Horse sagt!

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Gabel Rohbau Teil 1

Kreischende Maschinen, glühende Späne, Metall schlägt auf Metall. Eisen wird mit großer Hitze und Druck in Form gebracht.

Was sich nach einem Heavy Metal Musikvideo anhört, spielt sich aktuell in unseren Produktionshallen ab. Für unser 35th Anniversary Bike haben wir schwere Geschütze aufgefahren. Wo bei uns sonst Aluminium zerspant wird, arbeiten sich jetzt unsere CNC– und Dreh-Maschinen durch harten Stahl.

Die Bilder dürften den Fachkundigen unter Euch bereits verraten, worum es geht. Und für alle angehenden Fachleute – wir bauen unsere eigene Heavy Duty Springergabel.

Andreas hatte ja schon einige Male angedeutet, dass er jetzt etwas „richtig verrücktes“ bauen will,… wobei unserer Showroom schon mit einigen „richtig verrückten“ Bikes gefüllt ist.

Aber darin liegen wohl die Idee und der „Wahnsinn“ des Customizings. Etwas umzusetzen, was so noch keiner zuvor gemacht hat. Aus dieser Idee heraus wird das 35th Anniversary Bike in den kommenden Wochen entstehen und vom gesamten Thunderbike Team umgesetzt. Ihr könnt es, wie schon bei unserem letzten großen Aufbau-Projekt, der Emperor, für den King of Kings Wettbewerb, in wöchentlichen Schritten live miterleben.

Wenn ein grober Entwurf des Bikes steht und die ungefähren Dimensionen festgelegt sind, beginnen wir solch umfangreiche Projekte immer mit der Visualisierung am Computer. So können die Proportionen und die spätere Gesamtlinie des Bikes schon vorab festgelegt werden. Hier können auch weitere Detailzeichnungen nach und nach hinzugefügt werden, um damit die einzelnen Bauteile fertigen zu können.

 

Die benötigten Teile für die Gabel fertigen wir, abgesehen von den Federn, komplett in unseren Hallen. Die Gabelbrücken werden aus dem gleichen Stahl hergestellt wie die Gabelrohre. Stahl hat den entscheidenden Vorteil, dass es eine doppelt so hohe Belastbarkeit hat als Aluminium. Das kommt uns sehr gelegen, denn die Wandstärken der Gabelrohre können dadurch besonders schmal gehalten werden. Jedoch ist der Fertigungsprozess deutlich umfangreicher. Alleine die Fräse benötigt gegenüber der Bearbeitung eines gleich großen Werkstücks aus Aluminium viermal so viel Zeit. Das ist vor Allem darin begründet, dass das Werkzeug und das zu bearbeitende Material die gleiche Festigkeit besitzen und sich daraus eine enorme Reibung ergibt. Die daraus resultierende Hitze bringt das Material schnell an seine Belastungsgrenze. Hier muss mit Ruhe und Weitsicht gearbeitet werden, um die formschönen Teile aus einem massiven Block Stahl heraus zu arbeiten.

Erfahrt im nächsten Schritt wie die Teile zusammen gesetzt und verschweisst werden.

Gabel Rohbau Teil 2

Die zuvor gefrästen Teile werden im nächsten Schritt miteinander verbunden und verschweißt. Die fertige Springer Gabel muss einerseits genügend Elastizität und auf der anderen Seite genügend Festigkeit besitzen, um den extremen Schwingungskräften standzuhalten. Daher ist schon von Beginn an volle Konzentration gefordert, damit alle Schweißnähte penibel gleichmäßig werden. Der schöne Nebeneffekt ist natürlich auch das edle Aussehen der formschönen Nähte.

Bereits im Planungsprozess der Gabelbrücke waren kleine Löcher vorgesehen, die später als Ansatzpunkt zum schweißen dienen. So können die Gabelbrücken nicht nur an den Gabeltellern, sondern rundherum fest mit den Standrohren verbunden werden.

Am oberen Ende des Gabelhauptkörpers wird die Federaufnahme ebenfalls aus Stahl nach dem gleichen Prinzip angebracht und sogar noch gestiftet, damit sie mehr Kräfte aufnehmen kann und direkt in Waage steht.

Die Aufnahmen für die beiden beweglichen Kurzschwingen (engl. „Fork Rocker“) stellen später das Bindeglied der beiden Gabelteile dar und nehmen das Vorderrad auf.

Erfahrt im nächsten Teil, wie es mit der Gabel und dem Aufbau weitergeht.

Gabel Rohbau Teil 3 - Zusammenbau

Eine besondere Premiere ist unsere erste konventionelle Springergabel, die in komplettem Eigenbau entsteht.

Von der Planung bis zur funktionierenden Einheit ziehen wir alle Register unseres Könnens.

Der Zusammenbau gestaltet sich problemlos, alle Einzelteile passen hervorragend zu- und ineinander. Hier zahlt sich die gute Vorplanung am Computer aus! Außerdem polieren unsere Männer aus der Polier-Bude alle Flächen der Einzelteile mit voller Hingabe auf Hochglanz.

Am Beispiel der Springer Gabel kann man deutlich erkennen,  wie modernes und traditionelles Handwerk bei Thunderbike ineinandergreifen, um den eigenen hohen Ansprüchen gerecht zu werden.

Vielen sollte jetzt schon klar sein, wohin die Reise unseres 35th Anniversary Choppers geht – es wird richtig oldschoolig!

Schaut regelmäßig hier vorbei, um die kommenden Schritte zu verfolgen.

Rad

Rad Produktion

Nichts schreit so sehr nach 5-Speichen-Räder wie ein Chopper!

Auch 50 Jahre nach dem Aufkommen dieses Trends haben die großen Stern-Felgen nichts von ihrem Reiz verloren.

Wer den Aufbau des 35th Anniversary Bikes bisher verfolgt hat, weiß, dass es um große Dimensionen geht. Die lange Springer-Gabel wird später ein 23 Zoll custommade Vorderrad führen.

Build not bought – das ist wohl die treffendste Bezeichnung für unser neu designtes Vorderrad. Es gibt auf dem Zubehörmarkt nicht mal ansatzweise ein Rad, das unseren Ansprüchen für das Jubiläumsbike entspricht. Also bauen wir es selbst!

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Als Ausgangspunkt dient uns das originale Vorderrad einer Harley-Davidson Rocker, das unser CAD-Designer und -Konstrukteur André virtuell in den Computer überträgt und unseren Anforderungen anpasst. Das Originalrad wird übrigens weiter verwendet und dient als neues, umgebautes Hinterrad in unserem Anniversary Chopper.

Im nächsten Schritt wird die neu designte Felge in unserer hauseigenen Produktion aus dem Vollen gefräst. Dafür muss eine perfekte Vorarbeit geleistet werden, die Daten aus der CAD-Skizze müssen in Arbeitsbefehle für die Maschine umgewandelt werden. Die in 5 Achsen gelagerte Maschine verrichtet mehr als 100.000 Arbeitsschritte und benötigt circa 40 Stunden, um das Rad aus dem Vollen freizustellen.

 

Durch die eigene Herstellung können wir selbst die Dimensionen festlegen, die wir haben wollen. Außerdem kann gleich die Aufnahme für eine gut funktionierende doppelseitige Scheibenbremse mit eingeplant werden. Das Rad erhält eine freistehende Nabe und umgelegte Felgenkanten, in die sich später der Mantel klammern kann. Der Reifen muss mit 4 bar Luftdruck gefahren werden, um ein Abrutschen des Reifens von der Felge zu verhindern. Daher kommt auch die Typbezeichnung des Reifens: Clincher Reifen aus dem engl. to clinch – umklammern.

Zum Schluss wird die Felge auf Hochglanz poliert und damit zum weiteren Highlight des Bikes.

Benzintank, Motorhalter, Motor

Benzintank, Motorhalter, Motor

Mittlerweile wird wohl Jedem, der den bisherigen Aufbau verfolgt hat, klar sein, dass unser 35th Anniversary Bike richtig „Alte Schule“ wird. 5-Speichen-Vorderrad, Springer Gabel und natürlich soll den Antrieb ein standesgemäßes Aggregat der Harley-Historie übernehmen.

Andreas hat sich lange mit den verschiedenen Motoren Generationen für das Projektbike auseinandergesetzt. Flat-, Pan- oder Knucklehead? Welcher Motor lässt sich mit welchem Baustil und welchem Oberflächen-Finish verbinden? Schlussendlich fiel die Wahl auf einen Panhead Motor. Wir verraten an dieser Stelle noch nicht das spätere Gesamtbild des Projekts, aber der Tank und Motorhalter geben schon einen guten Einblick.

Der Benzintank dient ja bei den meisten Bikes nicht nur als Benzinreservoir oder als Trägerfläche für Werbezwecke des stolzen Herstellers. Die Form des Spritbehälters ist auch für die Gesamtlinie des Bikes maßgebend.

Die Frage ist – wollen wir ihn ochaufsitzend oder flach über dem Motor liegend, großvolumig mit ausreichend Sprit für eine Weltumrundung oder gerade ausreichend Saft bis zur Eisdiele und zurück?

Wir entscheiden uns für einen formschönen Teardrop, also tropfenförmigen Tank. Schweisser Mike versetzt den Einfüllstutzen auf den höchsten Punkt und richtet ihn penibel waagerecht aus. Später soll ein formschönes Frästeil den Tankdeckel wie einen Kragen umschließen. Zwei weitere Frästeile überdecken die Tankenden und lassen den Tank optisch galant in den Rahmen übergehen. Die Teile werden wieder in schweißtreibender Arbeit in unserer Polier-Bude auf Hochglanz poliert und anschließend außer Haus verchromt.

Der Panhead Motor wird von einem eigens konstruierten Motorhalter gehalten, auch hier zeigt sich wieder die Symbiose von modernem und traditionellem Handwerk. Die schön geformten Frästeile wurden von unserem Konstrukteur André mittels CAD Programm entworfen und in unserem Maschinenpark gefräst, die Rundstahl-Ärmchen des Halters hat Schweisser Mike per Hand unter Hitze nach und nach gebogen und angepasst.

Das 35th Anniversary Bike wird nach alter Thunderbike Tradition „BUILT TO GO – NOT FOR SHOW!“ aufgebaut und soll nicht nur in unserem Showroom glänzen. Auch deshalb hat Andreas sich bewusst für einen Motor von Luz Fuhr aka Bill von Motor Technik Mfg. aus Bayern entschieden. Mit diesem originalgetreu nachgebauten Motor wird das Bike ein treuer Begleiter in jeder Lage und eine lange Lebensdauer ist damit ebenfalls garantiert.

Öltank, Lenker, Getriebe

Für die Wahl des Öltanks haben wir uns verschiedene Modelle von unterschiedlichen Fabrikaten vergangener Epochen angesehen. Es war uns wichtig, dass der Öltank sich gut in das Gesamtbild einfügt. Der Tank wurde nach einer CAD-Skizze von Konstrukteur André in kompletter Handarbeit durch unseren Schweisser Jörg gebaut. Später wird er oben und unten in zwei gefräste und hochglanzpolierte Alu-Schalen eingebettet, die ebenfalls in unserem CNC-Maschinenpark entstehen.

Der Lenker ist ein Element, das der Fahrer immer im Blick hat. Deswegen soll er nicht nur einen guten Job machen, sondern auch gut aussehen, und zwar mit all seinen Funktionen. Die Armaturen dürfen deshalb gerne symmetrisch und die Kabel versteckt sein.

Der Lenker unseres Anniversary Bikes stellt quasi eine Verlängerung der Gabel dar und wird mit der Gabelbrücke verschraubt. Mit seiner geringen Höhe steht er relativ dicht über dem Benzintank. Wir haben ihn bewusst schmal gehalten, um die schmale Silhouette des Bikes auch hier einzuhalten. 

Ein innenverlegter Gaszug, unsere hauseigenen Griffe und die edel wirkenden Armaturen von Kustom Tech reduzieren die Schaltzentrale auf ein Minimum.

Allerdings gönnen wir uns eine hydraulische Kupplung, weshalb wir je einen Flüssigkeitsbehälter an den beiden Lenkerseiten haben. Der Schlauch dazu wird innen durch den Rahmen nach unten zur Kupplung verlegt. Etwas kniffelig gestaltete sich der Übergang vom Griff zum Lenker. Mit dem Ring, den wir angelötet haben, erscheinen Lenker und Griff nun wie aus einem Guss.

Der bereits vorgestellte Panhead-Motor gibt seine Kraft an ein neues 4-Gang Baker Getriebe in originaler Optik weiter. Diese Wahl haben wir getroffen, um die hydraulische Kupplung zu verbauen zu können. Außerdem gelten die in den USA hergestellten Getriebe als besonders stabil und schaltpräzise. Zwar sind es Rekonstruktionen der originalen Harley-Davidson Getriebe, sie weisen jedoch einige technische Verbesserungen auf, die sie zu einem modernen Getriebe machen.

Auspuff, Sissybar, Fender

Glücklich schätzen kann sich derjenige, der über eine Kiste mit Rohrstücken verfügt! Also abgetaucht unter die Werkbank, die Kiste nach vorne gezogen und wie beim Lego bauen die Rohrstücke zusammen gefriemelt und an das Bike gehalten.

Nur ist es so, dass Legosteine immer irgendwie ineinander passen und wir hier mit unterschiedlichen Metallen, Wandungen und Durchmessern spielen. Da wir das fertige Bauteil anschließend verchromen, werden diese Unterschiedlichkeiten jedoch völlig belanglos sein.

Das Bauen individueller Auspuffrohre gehört bei uns zum Tagesgeschäft und ist je nach Custombike mal mehr, mal weniger aufwendig. In diesem Fall gibt eine besondere Schwierigkeit: Damit der Auspuff nicht die schmale Silhouette des Bikes zerstört, soll er innerhalb des Rahmens verlaufen.

Der Rahmen ist schon sehr schmal gebaut, Motor und Getriebe sind ausgewachsene Exemplare und da soll der Auspuff zwischen? Das Problem wurde mit Aussparungen gelöst, die wir in die Rohre geschnitten und mit einer Vertiefung wieder verschlossen haben.

Die Stelle, an der der Krümmer des ersten Zylinders in das Rohr läuft, haben wir zwar mehrfach und lauthals verflucht – aber am Ende doch in den Griff bekommen. Hier ist es besonders eng und außerdem treffen hier zwei verschiedene Metalle aufeinander, die wir in unserer Kiste mit den Rohrstücken gefunden haben.
Alle Schweißarbeiten sind sauber unter dem Chrom verschwunden. Weder die Anschlussstellen noch die Übergänge bei den Aussparungen sind sichtbar. Und zwischen Auspuff und Sissybar bzw. zwischen Auspuff und Fender passt nur noch die berühmte Briefmarke. Allerdings ohne Spucke.

Ein kleines Meisterstück ist auch die Sissybar. Wir haben sie tausendmal in der Hand gehabt und immer wieder neu angepasst. Sie sollte – ganz klar – in glänzendem Chrom erstrahlen. Und trotzdem haben wir uns beim Material nicht für Stahl oder gar Alu, sondern für Edelstahl entschieden. Die Problematik besteht an den Engstellen. Würde der Chrom in den engen Schlitz am oberen Ende der Sissybar hinein kommen? Also baut man lieber gleich in VA und poliert auf Hochglanz.

In ihre Konstruktion haben wir viel Zeit gesteckt! Eine Sissybar gehört an einen Oldschool Chopper und soll die Blicke auf sich ziehen – was bei einem Bike mit diesen tausend Details schwierig genug ist.

Wir haben uns für die Lösung entschieden, sie besonders hoch zu bauen und ihr einen schönen Abschluss zu geben. Für unser Jubiläumsbike haben wir eine schöne runde Form mit Spitze gebaut.

Neben den handwerklichen Fertigkeit mussten wir hier viel Geduld mitbringen. Damit eine Sissybar wie diese entstehen kann, muss man die Konstruktion immer wieder nachmessen, gegebenenfalls anpassen und immer wieder die Sichtachse prüfen. Und nochmal. Und nochmal. Das machen wir hier mit allem, was wir zu bieten haben – digitale Messgeräte, Holzlatten, Zollstöcke und Augenmaß.

Auch der Fender hat eine besondere Entstehungsgeschichte. Wie schon bei anderen Umbauten, haben wir zu einem Standardschutzblech gegriffen, es der Länge nach zerschnitten und geschmälert. Anschließend haben wir einen runden Kantenabschluss angeschweißt und den Übergang zum Fender schön sauber mit Zinn verschlossen, damit keine offene Rinne übrig bleibt.

An den ausgemessenen Stellen haben wir die Halter für die Sissybar und die Aufnahme für das Rücklicht angebracht. Auch hier galt wieder: messen, anpassen, messen, anpassen.

Am Ende fügen sich alle drei Teile – Auspuff, Sissybar, Fender – harmonisch ineinander.

Ein zweiter Fender gleicher Bauart wurde ebenfalls zerlegt und verschmälert. Er hat die gleichen Maße wie der erste Fender und kann nun als Grundplatte für die Sitzbank dienen. Die Geschichte von der Sitzbank erzählen wir Euch aber erst in unserem nächsten Beitrag. Stay tuned!

Sitzbank

King & Queen aus Stahl und Leder

Auch der Sitz unseres Anniversary Bikes ist selbstverständlich komplett in Handarbeit entstanden – die Schale bei uns, die Aufpolsterung und der Bezug beim Lederfacharbeiter unseres Vertrauens: Jimi von Spirit Leather aus Düsseldorf.

Jimi hat schon für einige unserer Umbauten einen individuellen Sitz angefertigt. Natürlich wird er auch für unser Anniversary Bike die große Partitur spielen, das Polster fein säuberlich formen und mit feinster Haut überziehen, die er mit tausenden Nadelstichen dekoriert und zusammen genäht hat.

Zuvor geht es jedoch bei uns in Hamminkeln mit der Maßarbeit weiter. Ein zweiter Fender, exakt dem ersten nachgebaut, soll als Grundplatte für den hinteren Teil der Sitzbank dienen. Der vordere Teil für den Fahrer wird größtenteils vom Rahmen vorgegeben. Also alles ganz einfach?

Der Knackpunkt sitzt dazwischen. Es ist der Übergang von der Sitzfläche zum Heckfender. Hier treffen eine flache Platte und gewölbtes Metall aufeinander und berühren sich auf genau den 2 mm, die die Platte dick ist. Die beiden Teile also einfach nur aneinander zu heften, funktioniert nicht an einem Bike, das tatsächlich gefahren werden soll.

Was tun? Die Verbindungspunkte vermehren und damit die Auflagefläche vergrößern. Unser Schweisser Maik setzt Dreiecke zwischen die beiden ungleichen Teile und sorgt damit für Stabilität. Ähnliches gilt weiter hinten. Auch an der Stelle, an der die Sitzfläche für den Sozius in die Rückenlehne an der Sissybar übergeht, setzt Maik Stützen ein.

Wozu das Handtuch zwischen Reifen und Fender dient? Wir habe es als Platzhalter für den Lederbezug positioniert. So knapp wird nämlich der Abstand. Unser Jubiläumsbike soll nicht nur der schmalste Chopper unter der Sonne werden, er ist rundherum mega-knapp gebaut. Die berühmte Briefmarke eben.

Und so geht es weiter:
Feinstes Leder, sorgsam im Fachgeschäft für Tierhäute ausgewählt, soll die King&Queen Sitzbank schmücken und für Sitzkomfort sorgen. Wo genau wir mit der Sitzbank landen werden, also wie genau die Queen sitzen und sich anlehnen soll, das sehen wir im nächsten Beitrag.

Polster und Sitzbezug vom Feinsten!

Als wir mit den Vorarbeiten  so weit waren, haben wir Jimi das Bike mit der Sitzgrundplatte auf seinen Hof in Düsseldorf gestellt und sind nach einer kurzen Besprechung guter Dinge wieder heim gefahren.
Eine Woche später bekommen wir unser Anniversary Bike zurück – mit einer perfekt passenden und mit viel Liebe genähten Sitzbank. Jimi haucht jedem Sitz seine besondere Note ein. In diesem Fall gibt es sogar noch ein paar schicke kleine Gimmicks. Wir haben allen Grund, uns über das mega-schöne Ergebnis zu freuen!

Lackierung

Großmeister Ingo Kruse aus Kamen war auch bei diesem Projekt wieder unsere erste Wahl. Im Laufe seiner nun 42 Jahre als Lackkünstler hat er unzähligen unserer Bikes mit der Sprühpistole seinen Stempel aufgedrückt. Oftmals begleitet er unsere Umbauten bereits während der Entstehung und entwickelt ein Gespür für das, was wir uns vorstellen, bevor wir es selber wissen. Deshalb bekam Ingo auch beim Anniversary Bike unser Vertrauen und hat uns mit dieser Lackierung überrascht.

Eigentlich legt der Baustil schon eine gewisse Gestaltung nahe. Schwarz ist zwar ein All-Time-Favourit, aber würde es einem 70er Jahre Chopper mit langer Gabel und Sissybar gerecht? Natürlich nicht.

Schrilles Design, satte Farbe, Metalflakes hat man im Kopf, wenn man an diese Zeit denkt. Von allem ein bisschen mehr. Ein solches Bike schreit einfach nach einer kräftigen Lackierung.

Bämm! Wir sind restlos geflasht von Ingos Meisterwerk. Zuerst brachte er uns den Rahmen und die Gabel. Leuchtende Farben mit einer irren Tiefe, die von 15 Lagen Klarlack kommt. An manchen Stellen ist der Lack dunkler und betont zum Beispiel den Lenkkopf, an anderen Stellen ist der Lack strahlender und setzt damit den Motor in Szene. Dank Ingos Sprühkunst bekommt sogar ein vergleichsweise dünnes Rohr eine echte Hauptrolle.
Umso gespannter waren wir auf die Lieferung von Tank, Öltank und Fender. Diese Teile des Bikes werden mitentscheidend für den gesamten Auftritt des Bikes sein. Und?

 

Sagen wir mal so: Wir wissen nicht, wie diese Muster in Ingos Kopf gekommen sind… aber wir sind echt happy damit! Das Design vom Tank wiederholt sich auf dem Öltank, die feinen Linien finden sich auch auf dem Fender. Rahmen, Gabel und Lackteile – alles erscheint wie aus einem Guss. Unser Jubiläumsbike könnte keine bessere Lackierung haben!

Wir bedanken uns bei Jimi und Ingo für ihre Weltklasse-Jobs!

Plaketten

Und die Reihe der Danksagungen muss noch erweitert werden:

Als wir die Sitzbank von Jimi und die lackierten Parts von Ingo bekamen, dachten wir schon, dass diese beiden Herren unser Anniversary Bike gekrönt hätten. Was ja auch so ist! Und dann kamen diese Plaketten bei uns an…  In ein Tuch gewickelt waren sie, die kostbaren Stücke aus Messing, extra für unser Bike gefräst, gefeilt, brüniert und poliert.

Der Schöpfer ist Björn Kremer, der mit seiner Firma BPD in Düsseldorf Gravuren macht. Nicht solche, die man auf der Kirmes machen lassen kann „Für die liebste Oma der Welt“ zum Beispiel. „Nee, nee, nee. Wir machen nur hochwertige Einzelanfertigungen wie diese hier.“
Wie findet man einen solchen Kunsthandwerker, der einem  fremden Projekt so viel Wertschätzung entgegen bringt, dass er sich dermaßen rein kniet und so einen genialen Job abliefert?
Unser Lederkünstler Jimi lässt ab und zu etwas von ihm machen – zum Beispiel in den Sitz eingefügte Applikationen – so sind wir auf Björn gestoßen. Inzwischen hat er schon Plaketten für den Sitz eines unserer Kundenprojekte angefertigt (wir zeigen es demnächst an dieser Stelle).

Der Herstellungsprozess ist sehr aufwändig und beinhaltet viele Schritte. Zuerst wird eine so genannte Vektor-Datei aus dem Entwurf des Grafikers erstellt, die man für die Programmierung der CNC-Maschine braucht. Die kümmert sich dann mit einer groben Fräse um das Vorfräsen aus dem vollen Material und gibt der Münze die erste Form.
Dann beginnt eine stundenlange Handarbeit. „Da sieht noch alles ziemlich wild aus. Die Frässpuren müssen erst einmal weggeschliffen werden,“ erklärt Björn. Anschließend werden die Oberflächen beim Sandstrahlen optisch angeglichen, bevor er die Details in einem speziellen Verfahren heraus arbeitet. Mit einem mit Schleifpapier umwickelten halbrunden Stab wird die Plakette dann weiter bearbeitet.

 

So geht die Plakette dann in das Brünierungsbad. Im nächsten Schritt macht Björn den Brünierungseffekt mit der Flamme vollkommen. Anschließend kommt noch einmal eine Maschine zum Einsatz: die Poliermaschine sorgt für den Glanz der erhabenen Stellen. Den letzten Schliff kommt dann allerdings wieder von Hand, und zwar mit einem 10.000er Schleifpapier.

Am Ende zieren je zwei Plaketten die Bremsen vorne und hinten und eine große Plakette sitzt auf dem Luftfilter.
3-4 Stunden dauert der gesamte Prozess für eine einzige Münze. Wie bei allen anderen Parts unseres Anniversary Bikes wurde auch hier enorm viel Zeit investiert!

Mit den Plaketten sind die letzten Parts zu unserem Großprojekt gekommen. Wir sind fertig mit dem Bauen, haben den Motor angekickt, Zündung und Vergaser eingestellt, die ersten Ride-outs erfolgreich und grinsend absolviert und sind jetzt bei den Film- und Fotoaufnahmen.

Natürlich habt Ihr schon ein Bild von unserem Anniversary Bike im Kopf. Wie nah Ihr dran seid, erfahrt Ihr schon sehr bald.

Einen ersten Trailer präsentieren wir schon nächste Woche. Stay tuned!

 

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