Der Zahnriemen am Heck bei Harley-Davidson feiert sein 40jähriges Jubiläum.
Riemenantrieb – so nennt man eine simple und effektive Art der Kraftübertragung zwischen Wellen. Ventilsteuerzeiten von Motoren werden damit geregelt, Plattenteller angetrieben und Industrieroboter bewegt.
Das erste Motorrad, das die Namen seiner Schöpfer Harley und Davidson am Tank trug, vermittelte die Power des 405 cm³ großen Einzylinders über einen Lederriemen an das Hinterrad. Das funktionierte mit überschaubarer Leistung und Drehmoment noch sehr gut, hat sich allerdings spätestens mit dem ersten V-Twin im Jahr 1909 erledigt. Der lederne Flachriemen und der optional erhältliche Keilriemen kamen mit der neuen Power nicht mehr klar, sodass ab 1912 die erste Kette als Sekundärantrieb verwendet wurde, was über Jahrzehnte hinweg das non Plus Ultra bleiben sollte.
Das vorgestellte Twin-Belt-System kam später auch in der Low Rider und der Disc Glide zum Einsatz. Mit dem Evo-Motor im Jahr 1984 kam der Sekundärantrieb mittels Zahnriemen in allen Harley-Baureihen. Seit 1993 rollte dann endgültig jede Harley mit Riemen vom Band.
Im Vergleich zu Kette und Kardan punktet der Riemen mit einer langen Lebensdauer, zudem ist er leise, sauber und nahezu wartungsfrei. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, bucht einfach eine Probefahrt auf einer 2020er Harley und genießt eine Technik, die seit nunmehr 40 Jahren ebenso unauffällig wie effizient ist.
Mit der FXB „Sturgis“ baute Harley-Davidson 1980 die erste serienmäßige Harley mit Zahnriemen-Sekundärantrieb, wobei das B für Belt steht. Harley-Gründerenkel und Chefdesigner Willie G. Davidson wollte ein Motorrad erschaffen, welches vollständig in Schwarz gehalten, tief und flach geduckt, mit Drag-Style-Lenker und wenigen dezent orange-roten Details daherkommt. Die Besonderheit war jedoch, dass der Shovelhead-Antriebsstrang anstelle der seinerzeit üblichen Ketten über zwei Zahnriemen – einen für den Primär- und einen für den Sekundärantrieb verfügte.