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Dat muss doch alles nich sein, oder?

Glück auf, liebe Harleyfreunde! Hoppla, nach meinem letzten Aufsatz hab´ ich tatsächlich gespürt, das n paar Leute meinen umständlichen und rhetorisch zum Teil fragwürdig anmutenden Satzbau offensichtlich richtig lesen! Glaub mir Olle, nich alle derer haben mir dafür auf die Schulter geklopft. Ich bin mir schon bewußt, dass mein Gelaber immer ein bisschen n Eiertanz is. Aber ma ehrlich, wenn ich hier voll abrotzen würde, bräuchte ich mich bald nirgends mehr blicken lassen. Käme es dazu, würde mir schon sehr bald die Inspiration flöten gehen. Ich schösse mir also selbst in Knie…

…ich schösse? Rhetorisch fragwürdig anmutender Satzbau, sag ich nur. How auch ever, es würde mir in mehrfacher Hinsicht nicht gut bekommen, wenn ich wirklich alles was ich so denke und auch laber, aufschreiben würde.

Ein paar Menschen fanden den Juli Blog ein wenig „aufdringlich“ und teilten mir dies gestenreich mit. Hiernach zog ich mich zur Selbstreflexion in den morschen Beichtstuhl meiner apokalyptischen Kathedrale zurück und bin tief in mich gegangen. In mich drin hab ich mich dann gefragt, ob ich vielleicht letzten Monat den Mund n Häppchen zu voll genommen haben könnte?

Durch eine mir selbst auferlegte Geißelung in Form von liegend Unkraut zupfen kam ich zu dem Schluss, dass ich kein bisschen aufdringlich bin. Et is eben wie et is. Ich hab schließlich Augen im Kopp und was ich schreibe is, was ich sehe…

Die mitunter lustig bis verrucht wirkende Szene birgt so viel Sehenswertes, sobald die Helme abgenommen sind. Dat kann doch nich unerwähnt bleiben! Vor allem war das beileibe noch nich alles.

Letzte Monat warf ich die Frage in den Raum, die mich schon viele Jahre umtreibt: Warum stellen so viele sportlich motivierte Kraftradfahrer nach dem Ampelstart den rechten Fuß erst nach etwa 200 Metern Strecke auf die Raste? Die Frage ist inzwischen beantwortet und dieses, mein eigenes Riddle Of Passion, ist für mich nun gelöst und ein kleiner Schatten wurde von meinem zarten Seelchen genommen. Die Antwort war ebenso erschöpfend wie simpel und lässt mich nun wieder beruhigt einschlafen.

Dennoch spuken mir oft noch wilde Gedanken durch den Kopf, die Fragen aufwerfen und ich hab keine Ahnung, wem ich die alle stellen könnte. Beispiele gibt’s én Masse dafür! Das Plüschtiere an Sissybars oder Tour Paks den Stil einer kompletten Karre ruinieren könnten, hab ich neulich schon näher erläutert. Die Steigerung hierzu sind Plüschohren oder auch teuflische Plüschhörner die an den Helm gepappt werden. Mir persönlich geht schon das Gezuppel des Kinnriemens während der Fahrt auf den Wecker. Somit is für mich kaum nachvollziehbar, weshalb man sich weiteres Gezuppel an den Hut steckt, das obendrein noch Panne aussieht.

Darüber hinaus lässt sich ebenso das Bike mit zuppeligen Dingen behängen. Fransen an Griffen, Lenkern und Rasten erhöhen zwar nicht zwangsläufig den Zuppelfaktor, trotzdem gehören sie eher zu Cowboys und Quarter-Horses. Was denn Zuppelfaktor aber ganz drastisch potenziert, sind Fahnen an der Karre! Manchmal sind sie groß wie Kopfkissenbezüge, manchmal sehen sie sogar so aus wie Kopfkissenbezüge. Das solche Dinge Unruhe ins Fahrwerk bringen muss wohl nicht näher erklärt werden.

Dies tut aber nur ne ganz besondere Spezies von Bikern, der moderne Biker von heute macht sowas nich. Der moderne Buiker von heute sitzt im Partnerlook mit seinem Weib auf der Karre. Gleicher Helm, gleiche Jacke, gleiche Hose, gleiche Stiefel. Wieso sagt denen niemand, dass dies ein absolutes No-Go ist? Damit konfrontiert antwortete mal ein Pärchen, man wolle damit seine Partnerschaft unterstreichen und zeigen das man zusammen gehöre. Du liebe Zeit, meine Partnerschaft unterstreiche ich aber ganz anders…und die Leute, die et wat angeht, wissen das wir zusammen sind. Somit kanns den andern Leuten schnuppe sein. Junge Wilde nähen sich die gleichen Aufnäher auf ärmellose Jacken um, so ist es dem eigenen Bekunden zu entnehmen, ebenfalls ihre Zusammengehörigkeit zu unterstreichen. Dat is genau so n Quatsch. Dat macht man, um sich in seinem Viertel durch zu setzen und die „anderen“ sehen, mit wem sie es gleich zu tun bekommen! Mit den richtigen Jungs klappt das  sogar in ner ganzen Stadt bis hin zu einem ganzen Land…

Letztlich blamiert sich jeder selbst so gut wie er kann, ich nehm mich selbst da ganich raus. Niemals aber würde ich mit Flipflops oder Jogginghose Karre fahren. Niemals würde ich mich oder meine Geezer Glide mit Plüschkram oder Fahnen behängen. Bedauerlicherweise bin ich hin und wieder gezwungen, ne gelbe Weste über meine Klamotten zu ziehen, wenn ich Karre fahre. Aber da ich gleichzeitig dabei auch einen Integralhelm tragen muss, macht mir das nix aus. So erkennt mich jedenfalls niemand. Auch bin ich nicht der Einzige bin der so rum fährt, deshalb fall ich damit auch nich auf. Ich könnte andere Verkehrsteilnehmer wüst beschimpfen und die Täterbeschreibung der Beschimpften würde auch auf einige andere Biker des Niederrheindelta passen. Aber das mach ich nich, bin ja n Netter. Trotzdem gibt’s oft genug Grund andere zu beschimpfen. Nein, nicht wegen stylischer Entgleisungen oder Partnerlook auf der Sitzbank, sondern eher wegen ihrer ausgeprägten Rücksichtslosigkeit gegenüber anderen.

Beispiele gibt’s auch hier zuhauf. Angefangen bei Idioten die in der Rettungsgasse einfach wenden bis hin zu hysterischen, blöden Weibern, die Bullen und Rettungskräfte ankeifen, die am vorderen Stauende grad um das Leben verunglückter Biker kämpfen. Alles so passiert innerhalb der letzten 10 Tage. Unfassbar, wie dämlich und selbstherrlich manche sind. Die Dinge haben sich geändert da draußen auf der Straße. Und warum?

Weil in letzter Konsequenz jeder mit sich selbst am meisten beschäftigt und aus mangelnder Weitsicht eher bockig als kooperativ ist. Ich stelle hiermit für mich klar: Menschen, die Rettungskräfte angehen oder angreifen sind schon allein aufgrund ihrer psychischen Verfassung nicht dazu in der Lage ein Kraftfahrzeug zu führen und ihnen gehört die Karte entzogen. Darüber hinaus sollten man ihnen vielleicht auch mal beherzt auf den Mund boxen.

Na, seis drum, Ollen, das Leben ist kein Ponyschlecken. Ich werd mich für den Rest des Tages mal den Dingen widmen, die ich gerne tue und die ich mir verdient habe. Die Weltherrschaft kann ich auch noch später an mich reißen.

Ride on, but ride with style!

 

Euer Evoluzzer

14.08.2019

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