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Ausgabe #11/19

Ausgabe #10/19

Wer will fleißige Handwerker sehn…?

 

Glück auf, liebe Harleyfreunde und Liebhaber von Motorrädern mit Vibrationshintergrund! Ich freu mich wie Bolle mit meine Kollegen, dat wir beim Battle of the Kings recht weit vorne mit dabei sind! Logischerweise hab´ ich mir mal die Karren der Mitbewerber angeguckt. Allesamt hamse echt n guten Job abgeliefert. Die Bikes von Laidlaw HD und Calgary HD sehen sich aber schon irgendwie ähnlich, unterscheiden sich nur in der Farbgebung deutlich. Mir deucht, die Frontverkleidungen sind bei beiden identisch, ebenso die Koffer und die langen Riser. Über Geschmack kann man ja bekanntlich nich streiten, dennoch is der Pacific-Coast-Einschlag bei den beiden Bikes nich zu übersehen. Ich mag aber auch sehr die Kiste aus London die, so wie sie is, vorm Ace-Café ne gute Figur machen wird. Der Beitrag auch Mechicko kommt durch die großen Räder sehr leichtfüßig daher, irgendwie hat das Bike was von einem Neo-Cafe-Racer. Das mein Favorit natürlich und loyalerweise die TBHDFXDRR is, muss nich gesondert erwähnt werden. Bei den Freunden und -innen meiner Tochter löst die Thunderbeiksche Doppel-R wahre Begeisterungsstürme aus. Denn dieses Bike mutet nicht so elegant an wie die feine Britin, die hochhackige Latinobitch oder die dicken Schwestern von der Pacific-Coast. Die FXDRR strahlt im Stand schon aus, was man beim Fahren deutlich spürt. This is not a Dyna Glide, it is Dynamite….

Das Geilste is natürlich das man in unserem Job vollständig aus dem Vollen schöpfen kann. Zumindest aus finanzieller Sicht sind die Grenzen sehr weitläufig gesteckt. Was gebraucht wird, wird gebraucht und im Lager geholt. Wenn man solche oder ähnliche Projekte für sich selbst umsetzen will, muss schon das Sparschwein intensiv untersucht werden. Bikes umbauen kann sehr schnell ganz schön ins Geld gehen. Blöderweise zieht eine gute Idee fürs eigene Bike meist noch weitere Konsequenzen nach sich. Ein breiter Reifen kostet nich viel mehr als der Originalreifen. Bis der dann aber eingebaut is fehlen noch Felge, Schutzblech, die Farbe dafür, Beleuchtung hinten und allerlei anderer Krimskrams. Da geht’s schnell in Tausenderschritten vorwärts.

Bei den Meisten sitzen die Moppen nich so locker, die müssen dann eben zusehen das sie irgendwie ihre Vorstellungen vom Custombike realisieren oder realisieren lassen. Wohl dem, dessen Sparschwein zum bersten gefüllt is und der sich das bauen lässt, was ihm vorschwebt. Aber is das wirklich so?

Innerhalb meines Zirkels gibt’s viele Buddies die umgebaute Kisten fahren. Auch hier sind die Geschmäcker sehr unterschiedlich, aber darum geht’s mir grad nich. Ich kenn sogar n paar Leute die wirklich frisch sind bis unter die Arme. Die lassen sich ma eben für fünfstellige Summen den Hocker umfröscheln. Nicht selten hab´ ich beobachtet, dass die dann für etwa ein oder anderthalb Jahre mit dem Klumpen rumkacheln, sich feiern lassen und dann nicht mehr wussten, was sie damit tun sollen. Da steht dann das fertige Ding in der Garage und man sieht sie kaum noch damit fahren. Ein Teil derer überlegt dann, den Eimer zu verschachern. Entweder, weil sie auf einmal einen komplett anderen Stil wollen und das vorhandene Bike in den neu favorisierten Stil zu metamorphieren würde erneut n Knödel Geld verschlingen. Wiederum andere wollen abgeben, weil sie gelangweilt sind von dem Bike und/oder nicht wissen, was sie noch verändern sollen.

Darüber hinaus hab ich beobachtet, das die Chikkos und Chikkas um mich rum irgendwie viel relaxter sind, wenn sie sich ihrem Custombike mit kleinen Schritten nähern. Die Bikes werden intensiv gefahren, gehegt und manchmal gepflegt. Die Menschen haben immer neu Spaß an ihren Bikes, wenn sie sich regelmäßig und immer wieder mal schicke Sachen gönnen für ihr Bike. Bei manchen hilft sogar schon putzen und sie erkennen ihr Bike kaum wieder. Ich glaube daran, dass eine tiefere Bindung zum Bike entsteht, wenn dieses über einen längeren Zeitraum regelrecht wächst. Wenn man obendrein noch selber Hand anlegt, dann erfüllt einen das zu Recht mit Stolz und Befriedigung ob dem dadurch entstehenden Hobel. Ich weiß, dass es Menschen gibt die Karren zum Niederknieen fahren, aber sie könnten nicht mal eine Zündkerze malen….geschweige denn raus drehen… Das is nich weiter schlimm, die musset ja auch geben, sonst hätt ich nix mehr zu tun.

Für mich und nur für mich erzählen die Bikes, die über Jahre gewachsen sind ganz andere Geschichten als die durchgestylten Hypercustoms mit allen Noppen auf den Reifen. Trotzdem iset aber schön, dadet die Showwinner und Pokaljäger gibt. Letztlich sind es gerade die Hypercustoms, die Maßstäbe im Bikebau setzen und mit Detailverliebtheit und konsequenter Umsetzung zeigen was pfiffige Mechaniker weltweit so drauf haben.

Ich bin sehr gespannt auf die Entscheidung der Weisen, welcher King nun der Oberking wird und wessen Mühen und Fleiß durch die Krone belohnt werden. Würdige Vertreter unserer Zunft sind sie alle Fünf. Das die Anwärter von Profis montiert wurden, sieht man sehr deutlich. Deshalb dürfte der Gewinner ein Würdiger sein. Denn: Ohne Arbeit früh bis spät wird gar nichts Dir geraten. Der Neid sieht nur das Blumenbeet, aber nicht den Spaten.Is eigentlich vom Berthold Brecht, aber meine Omma hat das immer gesagt. Recht hatse, die Omma! Gemeint is, dass es keinen Grund gibt neidisch zu sein, wenn jemand was erreicht hat.

Bei so einigen Customs sieht man, dass Bauern sie gepfriemelt haben…hier greift eine weitere deutsche Binsenweisheit: Weiß der Bauer keinen Rat, nimmt er Lego oder Draht!

How auch ever, ist a long way tot he top if you wanna rock´n roll! Kennt jeder, is von AC/DC. So, aber nu is genug für heute. Ich geh bügeln.

In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal

 

Ride On!

Euer Evoluzzer

 

16.10.2019

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