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Ausgabe #3/20

Ausgabe #2/20

Von Schienbeinbruch und Spritkanister..

Glück auf, liebe Harleyfreunde! Durch tropfnasse Scheiben blicke ich in die Eastern Lower Rhine Area und sinniere darüber, dass ich letzten Monat den Unterschied zwischen preiswert und billig erläutert und appelliert habe, man möge doch Acht geben, dass man anständiges Zeug kauft. Hier möchte ich anknüpfen und referiere über die Eigenschaften, die beeinflussen, was wir kaufen. Nämlich Geiz und Preisbewusstsein. Dies is bei weitem nicht dasselbe! Der ebenfalls letzten Monat erwähnte 9-Volt-Schrundenhobel is, wie gesagt, aus diesseitiger Sicht seinen Preis wert und dessen war ich mir bewusst, als ich ihn kaufte. Discounterwurst auf Nobelgrills hingegen grenzt an Geiz. Nebenbei gesagt wiegt noch schlimmer, das den Tieren für die Wurst auf ihrem letzten Weg vermutlich nich der Arsch gekrault wurde. Aber das is n anderes Thema. In diesem Zusammenhang kram ich mal in meiner alten, apokalyptischen Zotenkiste und erzähl ma was von einem, den ich kannte.

Ich kannte mal einen, der war so geizig, der is mit seinem Chopper immer hinter den LKW hergefahren, damit die Karre nich so viel Sprit braucht. Quasi im Windschatten. Der war so geizig, der hatte sogar von allen den kleinsten Tank. Selbst wenn er auf Reserve schaltete, war er zu geizig die andern einzuholen um zu signalisieren, dass er tanken müsse. Für gewöhnlich gibt innerhalb der Kolonne der kleinste Tank den Tankrhythmus vor. Es kam natürlich, wie es kommen musste:

Zu den Zeiten als telefonieren mit den ersten Handys noch recht teuer war, hatter an der Leitplanke der Autobahn gestanden und gewartet, dass einer IHN anruft, wo er denn bliebe. Er war ohne Sprit liegen geblieben. Man tat, was zu tun war und jemand kaufte n 5-Liter-Kanister, tankte den voll und flog weiter bis zur nächsten Ausfahrt. Dort wendete der Bro, schoss zurück, an uns vorbei, an Dagobert Duck vorbei, bis eine Ausfahrt danach, wendete erneut und brachte n ordentlichen Schluck bleihaltigen Benzins für die trocken gelaufene Schüttelwalze.

Wat soll ich sagen, den Sprit hatter bezahlt, den Kanister nich. Weil er den ja nich brauche und schließlich hätte er bereits einen. Als dies in ähnlicher Form nochmal passierte, sind wir nonstop weiter zur Party gefahren. Seine liebe Frau brachte ihm dann den einen Kanister aus seinem Besitz. Irgendwann, es war bereits dunkel, kam er dann auch am Ziel an.

Als ihm mal beim Abbiegen auf Sand die Karre wegrutschte, brachte der Kicker ihm einen Torsionsbruch am Schienbein bei. Die Rettungssanitäter wollten Jeans und Westernstiefel aufschneiden um ihn zu behandeln. Der war ernsthaft so geizig, dass er das ablehnte. Schließlich waren die Brocken noch nich so alt! So zog man ihm erst den Stiefel vom durch den Torsionsbruch geschwächten Unterschenkel und dann die Jeans aus. Die Jeans dürfte ihm dabei schon fast streichelnd vorgekommen sein. Aber ich finde: Hier war er preisbewusst!

Letztlich war es seine Sache und wenn in launigen Biernächten die Geschichte zum Besten gegeben wurde, genoss er das Schulterklopfen der Anwesenden, die ihm dafür höchsten Respekt zollten. Tjo, und unterm Strich gibt das mal richtig Punkte auf der Coolnessskala! Immerhin macht das alles dieses Ereignis selbst nach Jahrzehnten unvergesslich.

Der Typ is sich selber treu geblieben, das muss man ihm ganz klar lassen. Nach meinem Dafürhalten ist diese Treue gegenüber sich selbst eine ganz starke Charaktereigenschaft, die mehr Überwindung und Kraft kostet, als es ein Opportunist jemals wird nachvollziehen können. Denn nichts ist leichter, als seine sich selbstauferlegten Prinzipen zu brechen, wenns dem eigenen Wohlbefinden dienlich is. In den Spiegel zu gucken bedeutet nämlich nicht nur, sich schön zu finden. Vielmehr bedeutet es, sich zu mögen und mit sich einverstanden zu sein. Zufriedenheit is da zweitrangig, denn wat zum Motzen gibbet ja immer. Mit sich einverstanden zu sein heißt, mit seinen eigenen Macken zu leben. Akzeptanz statt Verdrängung des eigenen Ichs beseitigt Zweifel ob der eigenen Wertschätzung. So wird n Typ/in draus.

Aufdiebrausehauer und moderierende Adonen (plural für: Adonis) entlarven sich oft selbst, in dem das was sie interpretieren nich immer mit dem übereinstimmt was sie tun. Angeber kaufen meist billige Blenderklamotten, man siehts am Schmuck, der Uhr, den Schuhen. Wie Gockel stolzieren sie mit geschwellter Brust umher und trompeten ungefragt heraus, wie sie die Dinge sehen, die wenige interessieren. Klaro, jeder hat schomma so einen gesehen, der sich aufspielt wie der Zentralrat der Luden… Prolls eben…Manchmal guck ich die Leute nur keck an und frage mich, wat die so denken, wenn sie vorm Spiegel stehen.

Ich fasse somit zusammen:

Geiz fusst auf dem Bestreben alles kostenlos zu kriegen. Nicht erkannt und unbehandelt mündet er darin, sich gegen alles zu sträuben, was irgendwie Geld kostet. Konsequenz is, dass irgendwie immer alles doof is. Es gibt übrigens auch einen Unterschied zwischen kostenlos und umsonst! Manche sind kostenlos zur Schule gegangen, andere umsonst…

Was Preisbewusstsein bedeutet, sagt das Wort an sich schon aus… Sich über den „Preis-bewusst-sein“. Grundsätzlich gute Sache, aber auch hier is die Grenze zum Sparschwein fließend. Konsequenz hier: Abstriche machen und sich aber auch an Sachen erfreuen und sie pflegen, die man sich gegönnt hat.

Abschließend bleibt heraus zu stellen: Jeder blamiert sich so gut er kann, auch ich. Mach auch Du das Beste draus!

Nächsten Monat isma nix mit Scheiße labern, da machen wir mal was Ernstes!

In diesem Sinne,

Ride On!

Euer Evoluzzer

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Die Juli Ausgabe ist da! Glück auf, liebe Harleyfreunde! Du und ich wissen, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die niemand erklären kann. Dazu gehören paranormale Erscheinungen, seltsame Lichter am Nachthimmel, Deja vu´s, coole BMW- Motorräder, Frauen, sowie Menschen, die ihr Leergut nur im Schaltjahr wegbringen.

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