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Ausgabe #7/20

Ausgabe #6/20

Die Sonne lacht, auf geht’s zum Doc

Die Sonne lacht, auf geht’s zum Doc

Glück auf, liebe Harleyfreunde! Iset nich schön? Die Röcke werden kürzer und man kann wieder im T-Shirt mit der Karre fahren! Lange haben wir uns gefreut auf die Zeit, in der so wirklich alles und jedes beginnt zu blühen und wir gut gelaunt über die Pisten kacheln. Mit Wind im Gesicht der Sonne entgegen blinzeln und für niemanden zu erreichen sein. Die Fahrt dürfte nie zu Ende gehen….oder wenigstens bis morgen. Nur zum Tanken anhalten.

So unterwegs ritt ich neulich mit dem schwarzen Gerät zum Radiologen meines Vertrauens zur Durchleuchtung meines Leibes, der dieser bedurfte. Zur Vorbereitung dessen reichten mir die radiogenen Erfüllungsgehilfinnen einen Trank zum schluckweisen Verzehr mit Zitrusmixfruchtaroma.

Ah, okay….schluckweise heißt also langsam…somit hab ich mich gemütlich eingerichtet auf den wirklich(!) beguemen Sitzmöbeln und „Brigitte“ und „Neue Post“ geschmökert. Was anders liegt da kaum…bei meinem HNO liegen so Zeitungen über Armbanduhren.  Weiowei….Alter, Du kannst ja Geld für Uhren ausgeben….Puh…..!

Ich sag also artig: „Tach“, flönz mich so dahin und nippel am Trank. Ich nehme die Gruppe um mich in Augenschein und guck so rum. Dabei denke ich immer an die alten Katastrophenfilme aus den 70er und stell mir vor, dass ich genau mit den Leuten diesen Film erlebe. Wie wir nach nem Flugzeugabsturz im Himalaya ums Überleben kämpfen, wenn die ersten schon verhungert sind und wir diskutieren, ob wir die Toten essen um zu überleben. Dann schätze ich ab, wer die meisten Reserven hat und wie da meine Chancen stehen. Krass, ne? Bei meinem Therapeuten geht das nich. Dort sitze ich meist allein.

Aber die Stätte der Durchleuchtung war gut frequentiert, so dass ich nippend und übers Heft schielend einen guten Überblick halten konnte. Jenem Heft alsbald müde, wurde auch mein Leib matt. Selig darüber bequem zu sitzen dauerte es natürlich nich lange und weg war ich. Irgendwann….weit weg von mir, rief jemand meinen Namen… wieder und wieder…ich spürte eine sanfte Berührung an dem oberen meiner übereinander geschlagenen Beine und Zack! ….war ich wieder da und nahm den zweiten Becher des Trankes von einer der eingangs erwähnten Erfüllungsgehilfinnen entgegen.

Der geneigte Leser wird sich denken können, dass die Geschichte hier nich zuende is…stimmt. Is sie nich. Wat ich Dir jetz erzähl, muss unter uns bleiben, ne?

Ich bin natürlich wieder eingepennt und wieder hörte ich die Stimme meinen Namen rufen. Und nochmal. Obwohl ich schlief, hab ich sofort geschaltet und wusste instinktiv…..die meint mich. Eben weil ich so blitzgescheit bin war ich sofort wieder da! Ohne den Ansatz des Erschrockenwirkens zu zeigen bin ich aufgestanden…und losgelaufen. Nichtwissend das meine inzwischen eingeschlafenen Beine noch übereinander lagen bin ich nur sehr kurz dazu gekommen, eines von Beiden hinzustellen.

So torkelte ich wie ein an den Seilen verknoteter Pinocchio durch das Wartezimmer und schlug natürlich lang hin. Mir kam zugute, dass ich so auf Zack bin. Den Zähnen is nix passiert, zum Glück….nur n bißchen verletzte Eitelkeit. Die radiogene Erfüllungsgehilfin half mir, die geschundene Lebenshülle meiner Seele aufzurichten und begleitete mich als meine Geh-Hilfin das Stück meines Weges in die Umkleidekabine. Fieberhaft suchte ich nach Worten, die meine Begleitung dazu veranlassen könnten, mir beim entkleiden behilflich zu sein. Dies misslang, weil die radiogene Erfüllungsgehilfin über den Flur mit den radiogenen Co-Erfüllungsgehilfinnen der Rezeption fachsimpelte, organisierte und nebenbei auch alle anderen Anwesenden über den Ärger ihrer Mutter mit der Krankenkasse im Hinblick auf die 4. Zähne informierte.

In der Kabine angekommen sprach sie immer noch, aber zum Glück leiser und dann nur mit mir. Die Tür stand noch auf und ich hörte eine weiblich Stimme sich an der Rezeption erkundigen, ob denn der ältere Herr sich sehr verletzt hätte, der eben so gestürzt sei. Man sei in Sorge ob seines Gesundheitszustandes. Die Antwort lautete, man kümmere sich um ihn. Zack. Das saß. KEIN Wort hab ich mehr raus bekommen.

Zwei peinliche Momente in so kurzer Zeit vertrag ich schlecht. Zudem spürte ich deutlich, dass ich wohl blöd auf meine rechte Hand gefallen bin. Fuck, ausgerechnet Rechts. Die Linke brauch ich ja fürs Handy. Mein Handgelenk schmerzte wie Hulle …. Aber ich wollt nix sagen. Nachher kommt noch jemand auf die Idee, den älteren Herren trösten zu wollen.

Die Durchleuchtung des mir gottgegebenen Leibes nahm ihren planmäßigen Verlauf. Mit steifer Miene und wohlwollend kritisch hinterfragendem Blick, warum mich alle so ansehen sagte ich noch Tschö und verließ raschen Schrittes die Halle des geschundenen Habitus. Aber wissend, das sich mit der Zeit kaum einer mehr daran erinnern wird, außer mir natürlich. Dir hab ichs zwar jetz erzählt, aber Du wirst es auch vergessen. Dieser Aufsatz hilft mir zu verarbeiten anstatt zu verdrängen. Ich werde einen schönen Stein suchen, ein Jing & Jang drauf malen und diesen im Ruderschlag eines Steinkohlekahns auf dem local River Rhine versenken. Dann ich mit mir im Reinen.

Aber nix rum erzählen, ne?

Ich weiß ich laber viel…bin als Kind mal in nen Kessel mit Quasselwasser gefallen…

 

In diesem Sinne, schicken Sommer!

Ride On!

Euer Evoluzzer

17.06.2020

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