Thunderbike Dark Inferno • Harley-Davidson Fat Boy Custombike

Dunkel ist eine sichere Bank

Als Dante Alighieri das Inferno schilderte, verlor er wenig Worte über die Farbe Schwarz. Und mattschwarz war dort schon gar nichts. Aber dunkel war es gewiss, und wer dort landete, der hatte nichts zu lachen. Wie gut geht es uns heute, wenn uns der Ritt auf einer düsteren Harley ein Lächeln ins Gesicht zaubert, und je schwärzer die Harley, desto breiter das Lächeln. Sie hat ein bisschen wenig Schwarz, die originale Fat Boy. Die Amis bevorzugen Chrom. Wir haben das nach unserem Geschmack gerichtet und das Rezept mit einigen technischen Retuschen angereichert, die wir im Gesamteindruck für ziemlich wichtig halten.

Ausgewogene Inszenierung

Der GP-Bugspoiler und der leichtgewichtige GFK-Fender bringen Sportlichkeit ins Spiel

Vor allem galt es, die leuchtende Dominanz der originalen Lakester-Räder etwas zurückzunehmen. Wir haben sie also schwarz gepulvert. Gleichfalls erforderlich war die ausgewogene Inszenierung des Hinterrades. In der Serie liegt die hintere Bremsscheibe auf der rechten Seite vor dem Rad. Das stört das Gesamtbild, und das kann man besser machen. Wir haben die Scheibe mit dem Paket unseres Pulleybremssystems nach links zwischen Rad und Pulley verschwinden lassen. Mit diesem Kunstgriff sieht es hinten endlich so clean wie vorne aus.

Dann haben wir einen 260er Reifen aufgezogen. Zusammen mit einer Tieferlegung und dem Steel-Fender mit darin versteckten Rücklichtern lauert nun mehr Wucht in der Heckansicht. Der Blick darauf wird auch durch kein Behördenblech getrübt, denn das haben wir in der Inside-Kennzeichenplatte an der Seite verschwinden lassen. Angepasst auf das Ensemble ist die Steel-Sitzschale mit einem Sattel von Spirit Leather, und so haben wir unterm Strich ein homogenes Heck, massig und ohne störende Struts.

Das Hinterrad inszeniert sich ohne sichtbare Bremsscheibe mit der gleichen Massigkeit wie das Vorderrad. Die Bremsscheibe verschwindet im Paket unseres Pulleybremssystems

Massigkeit hinten und vorne

Die Massigkeit findet ihr auch vorne wieder. Dafür sorgt unser Atlas-Lenker in der hohen Version von 35 Zentimetern. Er ragt clean in die Höhe, denn auch die hydraulischen Leitungen verschwinden in diesem breiten Lenker. Dafür haben wir sogar die Kupplung auf hydraulische Betätigung umgerüstet. Die fast unsichtbaren Stripe-Blinker tragen nicht auf, die Satin-Griffe liegen schmeichelnd in der Hand.

Unser GP-Long-Bugspoiler bringt Sportlichkeit ins Spiel. Unser Fat-Boy-Fender aus GFK mit einem Gewicht von zartem Nichts liegt dicht an. Die vorverlegten Fußrasten verlocken mit ihrer Satin-Oberfläche in Bicolor und unseren Thunderbike Toppern. Farbliche Akzente findet ihr an Stößeln und Zylinderkopf. New-Custom-Zündungsdeckel, Torque-Kupplungsdeckel und Airbox-Cover bilden die i-Tüpfelchen. Auf Wunsch infernalisch erklingen die Shorty-Slashcut-Schalldämpfer von Jekill-and-Hyde. Sie bleiben trotzdem in jedem Zustand street-legal.

Farbliche Akzente an Stößeln und Zylinderköpfen bringen Lebensfreude ins Inferno

Die Kupplung wird hydraulisch aktiviert. Die Leitung verschwindet in unserem Atlas-Lenker

So geht Inferno!

So also geht Inferno nach unserer Interpretation. Dunkel, aber mit einem Lächeln auf den Lippen und der unmissverständlichen Botschaft, dass dies eine Harley ist, ziemlich sicher sogar noch mehr Harley als ab Werk. Dafür gibt es Customizer, die auf Kundenwunsch ohne Furcht in die Tiefen des Infernos steigen.