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Thunderbike Hard Attack
Als während der Dortmunder Motorradmesse die „Hardrace“ als die für die 280er – Klientel richtungweisende Konzeptstudie vorgestellt wurde, waren alle begeistert, was auf Yamaha-Basis so alles geht. Tom aus Deutschlands Süden fand Stil und Linie ebenfalls betörend, war aber von den Motorleistungen nicht beeindruckt. Wie auch, war er doch bereits stolzer Besitzer des bis dato geilsten Yamaha-Customs, den Europa je gesehen hatte, der „Freestyle“. Noch vor Ort in Dortmund setzte er Andreas Flausen in den Kopf, er möge doch noch etwas geiler bauen, kürzer, tiefer, und mehr Gas reindrücken.
Hard Attack
Power-Twin aus Hamminkeln
Das Thunderbike-Team folgte danach nicht nur den schmutzigen Anträgen und psychedelischen Motorradfantasien ihres Kunden, sondern dachte sich selbst Blasen an den Kopf, um ihm ihrerseits ganz neue Neuigkeiten bauen zu können. Exklusiv eben. Nächte wurden durchgedacht, viel gemailt und einige Kilo Metall-Rohlinge verarbeitet. Und weil das alles sehr ans Herz ging, lautete der Name:“Hard Attack“. In Anlehnung an die Keimzelle „Hardrace“ vorsätzlich falsch linguiert.
War schon Mutti Hardrace nicht schwächlich, so hatte die „Hard Attack“ genug Bums zu haben. Mit einem Big Bore Kit wurde der Motor auf 1800 ccm gebracht, mit prächtiger Drehmomentkurve, die 87 PS bei 174 Nm aussagt. Der gesamte Drehmomentverlauf ist insgesamt kräftiger, es liegen beispielsweise bei 80km/h über 40 Nm mehr als in der Serienausführung an. Über den gesamten Drehzahlbereich wird eine höhere Motorleistung bei geringerer Drehzahl erzielen. Das Aggregat wurde in einen verstärkten Original-Rahmen implantiert. Da zeigte sich die erste Hürde: Die Batterie baute zu groß. Ein kleineres Modell ging nicht, weil so der Anlasser das bisschen Energie verbraucht und dann gestreikt hätte. So viel Kolben und Kompression wollen überwältigt sein…
O-Ton Andreas: „Wir schlichen mit der passenden Batterie unter dem Arm einen ganzen Nachmittag um das Bike herum. Dabei merkten wir, wie oft wir gesagt hatten ‚Das geht wegen der Schwinge nicht.’ Warum eigentlich nicht? Eine Schwinge ist doch in ihrer Mitte leer?“ Also wurde die Schwinge wieder ausgebaut, zerlegt, der Batteriekasten hineingebaut. So kam die Batterie in die Mitte der Schwinge, was für eine Lösung!
Und gerade diese Schwinge war der Dreh- und Angelpunkt des gesamten Hecks, weil Tom eine Schwinge wollte, die deutlich kürzer als die der Hardrace daherkommt. Und tiefer sitzen wollte er. Passend zur neuen Schwinge gab’s nun ein Ganzmetall-Heck, das Fender und Rahmen verbindet. Die flache Sitzfläche ist darin eingelassen. Und um wirklich „low“ gehen zu können, sorgt das „Tricky Airride System“ für quasi null Federweg – wenn man will. Der kurze, breite Fender lässt den 280er so richtig brutal zur Geltung kommen. An der Front sorgt eine breite 4° gereckte Gabel für den entsprechenden Auftritt. Der flache Lenker, das seitliche Kennzeichen und die starke schwarze Lackierung fügten optisch zusammen, was technisch schon so schön funktionierte. Gab es bei der Hardrace noch Diskussionen, ob der Wildcharger Mikuni-Rüssel nicht besser aggressiv nach vorn zeigen sollte, so machte Tom dem ein Ende. Angriff ist nun die Richtung, ab nach vorn! Und als alles gebaut und fertig war, sah Tom, dass es gut war.