Gefräst aus massivem Metallblock
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dreidimensionale Formen zu fertigen. In der Regel werden diese mittels unterschiedlicher Techniken gegossen. Wir bevorzugen jedoch selbst komplexe Formen, wie Rocker-Boxen, mittels CNC-Verfahrens aus dem massiven Metallblock zu fräsen. Nur auf diese Weise erzielen wir maximale Präzision und damit eine einhundert prozentige Passgenauigkeit.
Tech Rocker Box-Fertigung
Step 1
„CNC“ steht für „Computerized Numerical Control“ und das wiederum bedeutet, dass das gesamte Design mittels 3D Software am Rechner festgelegt wird und dann aus diesen Bilddaten die benötigten Daten generiert werden, mit denen der Fräsautomat gefüttert wird. Dabei ist unser Maschinenpark speziell für die Anforderungen der Teileproduktion im Motorradbau ausgelegt.Nachdem wir nun die Daten für den Fräsautomaten ermittelt haben, kommt zum ersten Mal Hardware zum Einsatz. Ein Vierkant-Block aus Aluminium ist die Basis, aus der später die Abdeckungen gefräst werden. Dieser wird nun in der Spannvorrichtung im Fräsautomaten fixiert. Für das herausarbeiten der Form stehen in einem Reservoire die unterschiedlichsten Fräsköpfe zur Verfügung. Die jeweilige Zusammenstellung dieser Werkzeuge hängt von der späteren Form ab und wird für jedes Werkstück spezifisch eingerichtet.
Step 2
Im ersten Arbeitsgang wird über einen Vermessungstaster das Werkstück vermessen. Danach wird die gesamte Oberfläche des Alu-Blocks geschlichtet. Auf diese Weise erhält man eine absolut plane Oberfläche, an der sich auch die Software des Automaten orientiert.
Erst danach wird die Werkzeugspitze vollautomatisch gegen ein Formwerkzeug getauscht. Dabei beginnt der Automat immer mit dem größtmöglichen Werkzeug und arbeitet die Form nur grob aus dem Vollen heraus. Im Anschluss daran kommen die jeweiligen Formfräser zum Einsatz, mit denen die Feinheiten und Details herausgearbeitet werden. Nach mehrmaligem Werkzeugwechsel und unzähligen Durchgängen wird die endgültige Form immer deutlicher erkennbar, bis dass vor uns ein Teil liegt, das bereits wie der spätere Deckel aussieht.Tatsächlich haben wir aber bis hier nur ein Relief des späteren Produktes. In dieser Abdeckung sind jedoch Ventilfedern und Kipphebel untergebracht, für die noch die entsprechenden Aussparungen eingearbeitet werden müssen.
Step 3
Das Werkstück hat nun eine durch das Design bedingte, unregelmässige Oberfläche. Spannt man es in diesem Zustand zur weiteren Verarbeitung ein, so würde man auch die Oberfläche beschädigen. Folglich wurden vorher Spannbacken angefertigt, die sich wie eine Negativform der Oberfläche des Werkstücks anpassen. Auf diese Weise lässt sich der „halbe Deckel“ ohne Beschädigungen sicher, anders herum einspannen. Sobald der Automat die Form vermessen hat, weiß er, wo er den Fräser ansetzen muss, um wieder mit dem größten Werkzeug beginnend, die Gegenseite herauszuarbeiten.Die Rockerboxen für den vorderen und den hinteren Zylinder sind unterschiedlich, folglich wird auch für jeden der beiden Zylinder ein einzelner Entwurf angefertigt, der nachher umgesetzt wird. Insgesamt besteht ein Set aus einem Unterbau plus Abdeckung, was in der Summe vier unterschiedliche Frästeile ergibt. Auch der Unterkörper wird wie vorweg beschrieben, separat gefräst.
Step 4
Am Ende müssen jedoch nicht nur die neuen Frästeile zueinander passen, sondern vor allem müssen sie auf Harley’s Zylinderköpfe passen. So müssen die originalen Kipphebel und Ventilfedern nicht nur untergebracht werden, viel mehr benötigen diese auch Spielräume und Toleranzen, die berücksichtigt werden müssen. Ob diese einkalkulierten Toleranzen tatsächlich ausreichen, zeigt sich erst bei der Montage auf den originalen Zylinderköpfen. Während der Prototypen-Fertigung wurden die soeben gefrästen Teile immer wieder auf die originalen Köpfe geschraubt, um zu erkennen, dass hier und dort noch ein zehntel Millimeter entfernt werden muss und an anderer Stelle eventuell noch eine Aussparung bedacht werden sollte. Auf diese Weise wurden die virtuellen Daten des Computers mit den Realen Formen abgeglichen und somit wiederum exakte Daten für die Serienfertigung ermittelt. Erst wenn alles zusammen passt und das Teil zu einhundert Prozent unseren gestalterischen und qualitativen Ansprüchen entspricht, wird daraus ein original Thunderbike Part, dass den Weg in unseren Katalog findet. Erhältlich sind unsere Rockerboxen für aktuelle Harley-Davidson Dyna, Softail und Touring Modelle mit TwinCam Motoren.
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