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Andreas‘ M. Personal

Alex‘ Personal Frisco Style

Hoss Power

customized Thunderbike Harley-Davidson Shovelhead

Bikes, Beer & Burnouts - ein exklusiver Backstage Bericht aus Berlin

Mit Thunderbike und Sascha alias »Hoss Power« durch Berlin - Custombike Magazin Titelstory Ausgabe Mai 2014

Wenn die Übergabe eines Motorrades an den Kunden zu einer einzigartigen Angelegenheit wird, dann steckt eine besondere Geschichte dahinter – zum Beispiel, dass ein bekannter Customizer für einen bekannten Musiker eine Harley-Davidson Shovelhead gebaut hat.

Das erste Ankicken, das erste sonore Trommeln des V2, das erste Röhren aus der hochgezogenen Auspuffanlage, das erste Platz nehmen auf der plüschigen Sitzbank, die Sissybar im Rücken, der erste Griff an den kantigen Lenker – ein Grinsen zieht über Sascha Vollmers Gesicht. In diesem Moment ist er nicht bekannter Teil der Band »The Boss Hoss«, in diesem Moment ist er der Typ, der zum ersten Mal sein Bike fahren wird. Wir alle kennen das Gefühl, das er gerade haben muss. Und es ist ihm anzusehen, dass das, was er sich bei einem Videodreh in Kalifornien ersonnen hat – ein Ratbike oberster Kategorie – voll ins Schwarze trifft. Es war ein guter Griff, den Auftrag zum Bau der Ratte an Thunderbike in Hamminkeln zu vergeben. Nicht nur, weil die Jungs um Andreas Bergerforth schon einmal ein Bike für Sascha gebaut hatten, sondern vielmehr, weil es kaum eine andere Firma gibt, die das Projekt so ideenreich und innovativ angehen würde. Denn, was rattig und ranzig aussieht, ist in Wahrheit ein Meisterwerk an Handarbeit und Technik. Und da ist es nur recht, wenn zur Übergabe des Bikes die Thunderbike-Crew nach Berlin reist und die Probefahrt letztlich zur Tour durch die Hauptstadt wird.

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Die Faszination beginnt, wenn man weiß, dass unter Sascha ein Motor arbeitet, der generalüberholt ins Bike gewandert ist. Bis auf die letzte Schraube zerlegt und ausschließlich mit Originalteilen überholt, treibt Sascha ein Aggregat in bestem Zustand durch die Straßen, das allerdings aussieht, wie aus der Tonne gezogen. Wie sämtliche Metallteile bis hin zur kleinsten Schraube wird auch das Motorgehäuse einem künstlichen Alterungsprozess unterzogen. Lange hat die TB-Crew getüftelt, bis mittels Steinbädern – in riesigen Trögen werden Metallteile mit Kieselsteinen im Kreis gejagt – Salzwasser- und Essigbädern, Schleifpapier und Hartöl ein authentischer Vintage-Look entsteht. Die Stößelrohre sind aus Messing gedreht, anschließend in Salzwasser gebadet und flambiert. In Verbindung mit den außenliegenden Federn sehen sie richtig alt aus. Die Hoss-Buchstaben werden aus Stahlplatten gebrannt und an Halteclips verschweißt. Nockendeckel und Luftfilter werden von Graveur Klaus Witte aufwendig graviert, wie auch im späteren Endspurt noch zahlreiche andere Metallteile. Die zwei originalen Einzelkrümmer werden zusammengefügt, um den hauseigenen Custom-Auspuff zu montieren. Das Hitzeschutzblech wird im Look eines alten Maschinengewehrs produziert. Die Rockerboxen sind aus Serienteilen herausgefräst und mit gefrästen Konturen versehen, die Köpfe bekommen dadurch eine ganz besondere Optik. Den Kicker montieren die Jungs ebenfalls nachträglich. Für den Notfall liegt der alte E-Starter auf einem kleinen Schalter oberhalb des Primärkastens. Schöner Nebeneffekt – am Lenker verbleiben damit nur zwei elementare Funktionen: Gas und Bremse.

Die aufwendigen Blecharbeiten an Schwinge, Bremsanker, Sporty-Tank, Struts, Fender, Lampen- und Batteriehalter sowie Öltank sind einen gesonderten Blick wert. Alles wurde erst aufgedoppelt, anschließend gelöchert und letztlich mit schmalen Rändern versehen, reine Handarbeit. Rahmen und Gabel bleiben technisch serienmäßig, ein Zugeständnis an Fahrbarkeit und Obrigkeit, aber auch hier werden alle Teile im Schnellverfahren gealtert. Die Räder in 19 und 23 Zoll stammen aus einer Enduro. Da das Vorderrad nur eine kleine Honda-Trommel liefert, entscheidet sich Andreas mit seinem Team beim Bau für eine extradicke Scheibenbremse mit fettem Bremssattel im Hinterrad. Auf dem Sattel ist das Thunderbike-Logo eingraviert. Im Stop-and-go durch Berlin ist Sascha übrigens schwer zufrieden mit der ordentlichen Bremsleistung seines Oldschoolers. Und es ist schnell klar, dass die Nacht in der Stadt lang wird, weil Sascha erstens kaum Lust hat, nicht zu fahren und sich zweitens angeboten hat, mit der TB-Crew die besten Locations zu entern. »Es ist sowas wie eine Freundschaft entstanden. Sascha war ja auch während des Baus bei uns in Hamminkeln, um sich selbst ein Bild zu machen und auf der roh zusammengesteckten Harley Probe zu sitzen«, erzählt Thunderbike-Mastermind Andreas. »Und ihn als Tourguide hier in Berlin dabeizuhaben, ist sowieso unbezahlbar. Er kennt die Stadt genau und fährt halt nicht blöd in jede Einbahnstraße, das ist schon prima«, schmunzelt er. Zwischendurch wird getankt, durch den Tankdeckel einer alten Simson fließt der Sprit in den Behälter. Und in die Nacht strahlt das Rücklicht einer NSU Quickly. »Es ist faszinierend, dass an meinem Bike Teile von Baujahr 1930 bis 2014 verbaut wurden«, erzählt Sascha, der leidenschaftlich Motorrad fährt, »weil es so passend zur Musik ist.« Nach der Tankpause kann er es kaum abwarten, wieder auf dem Sattel Platz zu nehmen. Das verwendete Sitzleder diente in seinem Vorleben als Sicherheitsschürze in einer Stahlhütte. »Mehr als geeignet für den Einsatz auf einem Feuerstuhl«, lacht Andreas. Bleibt noch, einen Namen zu nennen. Lackierer Ingo Kruse vollendete die Lack- und »Rost«-Arbeiten an Saschas Bike. Eine rattige Meisterleistung, wie das gesamte Motorrad, das nach fünf Monaten Bauzeit bereit für seinen Besitzer ist.

Bis spät in die Dunkelheit sind die fünf Bikes, die sich für diesen Tag zusammengeschlossen haben, durch Berliner Straßen unterwegs. Unterbrochen von Tanken, Essen, kurzen Stippvisiten an bekannten Szeneplätzen. Fünf Jungs, die zusammen die Nacht entern und eine gute Zeit haben. Es mag das sein, was sich Sascha Vollmer beim Videodreh in Kalifornien vorgestellt hat und was jeder von uns will. Seine Shovel passt dazu perfekt.

FAZIT: Wer eine Nacht in Berlin unbeschadet übersteht, der ist für alles gerüstet. Das gilt für Mensch und Maschine, zumal diese hier trotz ranzigem Look über alltagstaugliche Technik verfügt. Sascha dürfte also noch viel Spaß mit seiner Shovel haben.

Text: Katharina Weber (Custombike), Fotos: Dirk Behlau (Pixeleye)

Die Thunderbike Crew & Sascha Vollmer alias „THE BOSS HOSS“ Backstage im Shooting und Videodreh für das Custombike Magazin.

Thunderbike gewährt bei der Auslieferung des „HOSS“ Bikes einmalige Einblicke hinter die Kulissen. Der ultimative Non Stop – Trip mitten durch Berlin. Auf den Bikes bis nachts die Reifen qualmen. Ein Film für Vollblut Rocker mit Benzin im Blut.

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Das Making Of

Authentisch und Old School - mit eigenem Charme

Die Idee zu seinem Rat-Bike kam Sascha alias „Hoss Power“ beim Video-Dreh für das aktuelle Album „Flames Of Flame“ in der Wüste Kaliforniens. Es dauerte nicht lange, und aus der Idee wurde das „Power Ride“-Projekt. Die Demontage und den Neuaufbau dokumentierten wir in Bildern und Videos.

Es entstanden für Saschas Bike in mühevoller Kleinarbeit jede Menge Unikate, Teile von 1930 – 2014 wurden verbaut. Rund um die Parts gibt es noch viel zu erzählen…come and see the next Step !

Los geht es mit Step 1 der mehrteiligen Serie…

Motor und Getriebe wurden bis in die letzte Schraube zerlegt und gründlich überholt. Dabei gab es zwei grundsätzlich unterschiedliche Rezepte: Im Motor- inneren haben wir ausschließlich mit original Teilen gearbeitet das gesamte Äußere wurde einer extremen old school Kur unterzogen.

 

Weiter geht’s in Step 2…

In die original Shovel Rockerboxen haben wir Konturen gefräst, das verleiht den Köpfen einen ganz besonderen Charakter. Die aufwendigen Blecharbeiten an Schwinge, Bremsanker, Tank, Struts, Fender, Lampenhalter, Batteriehalter, Öltank und dem Pull-Starter Blechgehäuse usw…… wurden erst aufgedoppelt, anschließend gelöchert und dann letztendlich mit schmalen Rändern versehen.

Danach ging es an die Oberflächen, mit dem Ziel alles „authentisch Alt“ aussehen zu lassen.

Dazu wurden erst einmal alle Teile gleitgeschliffen. Beim Gleitschleifen werden alle Ecken und Kanten gleichmäßig und leicht verrundet, die Teile wirken danach wie aus einem Guss. Mit Salzwasser und Kohlensäure wurden die Oberflächen anschließend im schnellverfahren gealtert. Einige Parts wurden zudem noch „tätowiert“ – was perfekt zu dem Stil dieses besonderen Bikes passt.

The Power Ride Step 3…

Die Stößelrohre haben wir aus Messing gedreht, anschließend in Salz gebadet und dann flambiert.

In Verbindung mit den außenliegenden Federn sehen die Stößelrohre jetzt richtig old school aus.

Die HOSS Buchstaben wurden aus Stahlplatten gebrannt und an den Halteclips verschweißt.

Die nächsten Teile sind vom Tätowieren zurück, Nockendeckel und Lufi passen jetzt perfekt zum Rest.

Das 23″ Vorderrad spendierte übrigens eine Nippon-Enduro, wegen der Trommelbremse vorn entschieden wir uns hinten für eine große Bremsscheibe mit fettem Bremssattel, damit das „Power Bike“ auch ordentlich ankert. Der originale Bremssattel ist noch beim Tätowierer er soll später mal unser Logo tragen.

Step 4… es ist vollbracht!

Nach 5-monatiger Umbauzeit ist ein völlig neues Kunstwerk entstanden, für das sämtliche Bauteile einem kompletten Alterungsprozess unterzogen werden mussten. Was auf den ersten Blick nach einer riesigen Baustelle aussieht, ist eine ganze Menge Handarbeit.

Die „HOSS“ Buchstaben auf den Stößel-Rohren sind Nachbildungen von Saschas Fingerringen und die Schwinge ist einem „Guitar Neck“ nachempfunden. Der Auspuff hat den Look eines alten Maschinengewehrs und der Bremssattel trägt jetzt das Tätowierte Thunderbike Logo. Eine Kartentasche aus Militärzeiten bietet Platz für einen Reservekanister. Der Tankdeckel entstammt einer betagten Simson und das Rücklicht ist von einer NSU Quickly. Ein weiteres Unikat ist das CNC gefräste Kicker Pedal.

Klaus Witte sorgte im Endspurt bei vielen Metallteilen für die passenden Gravuren und Ingo Kruse vollendete die Lack- oder in diesem Fall Rost-Arbeiten der Oberflächen. Die Sissybar und der hochgelegte Sportster Peanut-Tank vollenden den 70th Look der Shovel. Das Sitzleder diente vorher als Sicherheitsschürze in einer Stahlhütte und ist für den Einsatz auf Saschas neuem Feuerstuhl mehr als geeignet…

  • Modell Harley-Davidson Shovelhead 1979
  • Besitzer Sascha Vollmer
  • Motor V-Zweizylinder Viertakt, ohv-Zweiventiler 1338ccm (Bohrung/Hub 88,8×108 mm)</
  • Leistung 70 PS bei 5900/min
  • Drehmoment 107 Nm bei 4400/min
  • Höchstgeschwindigkeit 180 km/h
  • Getriebe Viergang mit Kicker und E-Starter
  • Sekundärantrieb Kette
  • Luftfilter H-D Hupencover (modifiziert)
  • Auspuff Thunderbike Machine Gun
  • Fahrwerk Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen
  • Gabel H-D Sportster XL
  • Schwinge Thunderbike Guitar Neck
  • Rad vorne Honda 2.5×23 mit 2.75-23
  • Rad hinten Thunderbike 3.5×19 mit 4.10-19
  • Bremse vorne Honda Trommelbremse
  • Bremse hinten H-D Scheibe
  • Tank H-D Sportster XL
  • Sitz Warmsbach
  • Lenker Thunderbike Einzelanfertigung
  • Rücklicht NSU Quickly
  • Fender Thunderbike
  • Fußrasten Thunderbike
  • Lackierung Kruse Design
  • Gravuren Klaus Witte
  • Leergewicht 240 kg
  • Radstand 1530 mm

Thunderbike Parts und original Harley-Davidson Artikel findet Ihr im Thunderbike Onlineshop.

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