Phantom King

Unsere Phantom King zaubert sich nicht sang- und klanglos an euch vorbei. Sie ist die Materialisierung eines Phantoms, wie wir es verstehen. Wenn ein Phantom nur ein Spuk oder gar ein Trugbild ist, dann sehen wir hier die Materialisation des Gegenteils. Wirklicher als die Phantom King kann ein Motorrad nicht sein. Aber zu ihrer Realität gehört auch die Realisierung der Vorstellung, dass hier eine ehemalige Road King vor uns steht. Vor diesem Gedanken wird die Sache dann doch ziemlich spooky.

Wir wollen euch an dieser Stelle nicht mit einschläfernden Winkelberechnungen an die Schulbank fesseln. Ihr solltet mit bloßem Auge sehen, wie flach die Gabel sich dank des Bagger Rake Kits nach vorne neigt. Damit gibt sie den Platz frei für unser 26-zölliges Spoke-Vorderrad. Und wohlgemerkt: Die Gabel neigt sich nach vorne, der Lenkkopf aber geht nicht in die Höhe. Das Bike behält also seine flache Linie. Ist das nicht wirklich wie ein Spuk?

Die Gabelrohre der Road King hat die Phantom King übrigens behalten, nur Lenkkopf und Gabelbrücken sind neu. Auch das ein interessanter Nebeneffekt des Bagger Rake Kits. Was wir im Fall eines 26-zölligen Vorderrades empfehlen, sind größere Bremsscheiben, damit die Proportionen stimmen. Das in Bicolor rollende Spoke-Vorderrad wird nun also durch unsere Floated Spoke-Bremsscheiben mit einem Durchmesser von 340 Millimetern verzögert, die stecken auf unseren hauseigenen Adaptern, damit die Bremszangen auch den größeren Radius packen. Der dicht anliegende Frontfender ist unser Modell Daytona, den aggressiven Blick verschärft unser Headlamp-Schirm Visor.

Auf dem Frontend des Königs thront unser Lenker Flip 2. Wir haben ihm eine hydraulische Kupplungsleitung angeschmiegt, die fügt sich in eine dichter anliegende Linie als der sich sperrende Bowdenzug. Die Stripe-Blinker sind unter den Satin-Griffen des Lenkers natürlich gut versteckt. Überhaupt spielt vieles sich an der Phantom King noch im Verborgenen ab, es muss wohl am Namen liegen. Eine Star Racing-Nockenwelle lässt den Spuk im wörtlichen Sinn schneller vorübergehen. Das nicht ohne Komfortverlust für den Fahrer, denn die Heckschwinge federt nun ein Nivomat-Fahrwerk von Wilbers.

Bemerkenswert ist da vielleicht, dass wir am Heck des Fahrwerks darüber hinaus nichts ändern mussten. Rad und Bereifung sind geblieben, denn hinter den Koffern hätte man sowieso nichts gesehen. Die Inside-Kennzeichenplatte und der Down & Inside-Halter für die Multifunktionsrücklichter räumen allerdings den originalen Heckfender ziemlich auf. Und der Mustang Wide Tripper-Soloseat ist die Ansage, dass hier ein Mann mit seiner Maschine allein bleiben will.

Einmal in Fahrt ist die Phantom King sowieso alles andere als ein Spuk. Die Jekill and Hyde Touring Big Shot-Anlage in Kombination mit dem Oval Torque-Airbox Cover zaubert eine Harley nicht sang- und klanglos vorbei. So sieht Materialisierung in unserem Sinne aus.