Sturgis Rally & Races (USA)

Wer einmal in Sturgis war – und der Name „Sturgis“ umfasst längst ein Gebiet welches sich von den Badlands in South Dakota über die gesamten Black Hills bis zum „Devils Tower“ im benachbarten Wyoming erstreckt – wird es immer wieder besuchen wollen. „Freiheit“ ist hier mehr als nur ein Wort – trotz aller Beschränkungen in Bezug auf Geschwindigkeit und Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit – diese Landschaften sind so weitläufig und so schön, dass man sie immer wieder neu erleben möchte.

Die Sturgis Rally, mit den Events welche sich über mehr als 150 Meilen von den malerischen Badlands in South Dakota bis nach Hulett in Wyoming erstreckt, hat sich zu DEM wichtigsten Motorradereignis in den USA entwickelt. Buchstäblich Hunderttausende von Motorradfahrern rollen nach South Dakota und konzentrieren sich vor allem auf das weite Gebiet zwischen Rapid City bis Spearfish, einschließlich der Touristenstädte Deadwood, Lead und vielen anderen Touristenorte in den Black Hills. Das Thunderbike-Team ist bereits mehrfach in die Black Hills und nach Sturgis gereist, insbesondere 2006 und 2008, nachdem es die Europameisterschaft auf der Custom Chrome Europe Dealer Show 2006 mit „Spectacula“ und 2008 mit „Open Mind“ gewonnen hatte. Im Jahr 2012 gewann Thunderbikes „Paintless“ den prestigeträchtigen Titel des „Weltmeisters“ bei der in Sturgis ausgetragenen Meisterschaft – und bei allen Besuchen genoss das Team die unglaubliche Vielfalt an Veranstaltungen, Attraktionen und Landschaften in den Black Hills von Rapid City bis Spearfish. Auch im Jahr 2025 werden vier wichtige „Hot Spots“ die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich ziehen: Der Buffalo Chip Campground, Black Hills Harley-Davidson vor den Toren von Rapid City, die Westernstadt Deadwood und – natürlich – Sturgis selbst, wo die „Mainstreet“ nur eine von vielen Attraktionen ist.

Wie jeder, der schon einmal in Sturgis war, weiß: In und um die Black Hills herrscht nicht nur Sonnenschein. Die sanft geschwungenen Hügel lassen einen vergessen, dass man sich in Wirklichkeit in den Bergen befindet: Am Harney Peak erheben sich die Berge bis auf 7.424 Fuß (2.263), die Höhe von Sturgis selbst beträgt beeindruckende 3.422 Fuß (1.043 Meter). So hoch wie die meisten Skigebiete in den europäischen Alpen. Es ist also mit schnellen und heftigen Wetterwechseln zu rechnen. Wenn ein Tag mit moderaten Temperaturen und ohne Regen beginnt, können Gewitter am späten Nachmittag und frühen Abend jederzeit zuschlagen – und man kann sehen, wie sie sich über den Black Hills entwickeln. Nieselregen und Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu 3 Zoll können auf Fahrräder, Zelte und die unglücklichen Fahrer, die im Freien erwischt wurden, einschlagen! Der Wind bläst mit 60 bis 70 mph! Es lohnt sich immer, den Himmel über den Black Hills zu beobachten – und so früh wie möglich in Deckung zu gehen oder zu fliehen.

Es ist ein großartiges Erlebnis in den Black Hills auf dem Motorrad unterwegs zu sein, aber zusätzlich zu den Tausenden von Motorrädern sind auch ebensoviele Auto-Touristen in den Black Hills unterwegs! Ein Blick auf die Landkarte und die Höhenlinien zeigt, dass man überall in South Dakota „alpinen“ Klimabedingungen ausgesetzt ist! Die Basishöhe des Mittelwest-Plateaus liegt selbst in den „Plains“ von South Dakota fast 1.000 Meter über dem Meeresspiegel. Das vergisst man leicht, wenn man bei Sonnenschein und 30+ °C fährt, ja sogar ohne Helm und ohne schwere Lederjacken unterwegs sein darf. (Achtung! Brille ist Pflicht!)

Doch auch im August kann es jederzeit zu Gewittern, Regen, heftigem Hagelschlag und mehr kommen! Aus eigener Erfahrung heraus kann der Autor nur unterstreichen, wie wichtig es ist, bei jeder Tour eine Regenausstattung dabei zu haben – und zumindest eine Idee, wo man sich unterstellen kann, wenn ein Gewitter aufzieht! Massive Hagelstürme und sogar Erdrutsche haben während der Rallye auch schon Schäden an abgestellten Motorrädern verursacht, aber diese Extremereignisse sind eher selten.

Die Badlands von South Dakota sind eine einzigartige Wildnis; Eine Landschaft deren Wildheit sich nicht in Worte fassen lässt. Sie sind ein „Muss“ bei jedem Sturgis-Besuch, viel näher gelegen als der „Devil’s Tower“ in Wyoming, aber ebenso einzigartig in ihrer Geologie und den verschiedenen Landschaftsformen! Der Autor verbringt in der Regel mindestens eine Nacht in einem der zwar überteuerten, dafür aber hervorragend gelegenen Motels in der Nähe des Cedar Pass, von denen aus man bei Sonnenuntergang/Sonnenaufgang schnell auf die schönsten Stellen der „Loop Road“ gelangt.

Wall, direkt an der Interstate gelegen, bietet zwar mehr Attraktionen, ist aber zu weit vom Parkeingang entfernt und hat außerdem jene „Lichtverschmutzung“, durch die man den spektakulären Nachthimmel über den Badlands verpasst, der ein wichtiger Teil des atemberaubenden Erlebnisses ist. Es gibt auch Schotterstraßen in den Park hinein und aus ihm heraus – und Scenic ist definitiv eine Stadt, die man gesehen haben muss – aber wer die Badlands nur kurz besuchen will, sollte die „Loop Road“ benutzen. Zahlreiche Stops an den ausgewählten spektakulären Aussichtspunkten sind garantiert! Hier haben die Indianer die Büffel gejagt, indem sie sie einfach über die Klippen trieben! Lasst euch diese einzigartige Landschaft nicht entgehen!

Mit seinen Saloons, der Mainstreet und den zahlreichen Hotels in und um die Stadt ist Deadwood mittlerweile genauso überlaufen wie Sturgis selbst – und ist Zielpunkt mehrerer „Charity Rides“ von Sturgis nach Deadwood. Die Stadt wurde in den Jahren des Goldrausches nach 1874 gegründet und ignorierte damit alle zuvor geschlossenen Verträge mit den Indianern. Infolge des Goldrausches entstanden überall in den Black Hills nahe den Schürfstellen neue und oft kurzlebige Siedlungen, von denen Deadwood eine der berüchtigsten und legendärsten war. Die heutige Eisenbahnlinie durch South Dakota und Sturgis ist unbedeutend und dient nur noch dem Güterverkehr, wenn überhaupt mal ein Zug fährt. Das ausgedehnte Eisenbahnnetz der Goldgräberzeit ist verschwunden, heute sind nur noch „Inseln“ vorhanden. Deadwood selbst ist zu einem „Wildwest-Disneyland“ geworden – und besonders während der Rallye-Tage ist die Stadt randvoll mit Bikern.

Spuren des Wilden Westens sind in den Black Hills dennoch überall zu finden: Zum Schutz der Siedler vor Indianerangriffen wurden mehrere neue Forts gebaut, darunter Fort Meade, ursprünglich näher am Bear Butte gelegen, um die Indianer besser beobachten zu können: Der Berg ist – wie so viele Gipfel in und um die Black Hills – den Indianern bis heute heilig. Der Grundstein für das heutige „Fort“ wurde erst im August 1878 gelegt – und wer in Sturgis ist, sollte ihm einen Besuch abstatten. Wichtig für echte US-Patrioten: Hier wurde „The Star Spangled Banner“ geschrieben, heute die amerikanische Nationalhymne!

Die Geschichte der Sturgis Rallye und der dazugehörenden Rennen kann nicht ohne den Begriff „Racing“ erzählt werden. Rennen spielten schon immer eine wichtige Rolle im Rallye-Kalender – und auch heute noch gibt es während der Rallye-Tage jede Menge Rennaction: Dragracing auf dem 1/8 Mile Sturgis Dragway, Hillclimbing, organisiert vom Buffalo Chip Campground oder den Jackpine Gypsies und Dirt Track Racing auf zahlreichen Short Track und Long Track Strecken in Sturgis selbst oder im nahen Rapid City. Eine vollständige Liste der Veranstaltungen (die möglicherweise gar nicht vollständig ist, da die Rallye häufig „externe“ Veranstaltungen gerne ignoriert) finden man auf:

Das THUNDERBIKE-Team war schon mehrmals bei der Sturgis Rally und hat mit spektakulären Motorrädern an der „World Championship“ teilgenommen!  Musste sich das Thunderbike Team mit der Spectacula 2006 noch mit dem Titel des Vize-Weltmeister zufrieden geben, war es 2012 dann soweit, mit der Painttless gewann Thunderbike den World Championship in Sturgis. Schaut euch die exklusiven Thunderbike Top-Custombikes an!

Text & Fotos: Horst »Motographer« Rösler