Diesmal konnte „The Boss“ keinen Rückzieher machen, denn er war auf den Plakaten groß angekündigt. Der 105. Geburtstag wurde international nicht mehr ganz so pompös gefeiert, aber die Orte der „100th Anniversary Tour“ hatten sich inzwischen ohnehin als feste Harley-Davidson Events etabliert. In Milwaukee bekam der Geburtstag durch die Eröffnung des neuen Museums eine besondere Bedeutung. 8.000 Motorräder in der Parade, über 125.000 Besucher, mehrere Riesen-Parties auf dem Parkplatz der Juneau Avenue Fabrik, am Miller Stadion und dem Summerfest-Ground.

Das Programm ist umfangreich und sehenswert: Vor der Miller Arena toben sich Stuntfahrer und Drillteams aus – das Museum ist nur auf Reservierung zu besuchen, so groß ist der Andrang in Museum und Souvenirshop. Jeff Decker’s spektakuläre „Hillclimber“ Bronze wird vor dem Museum aufgestellt – ein Geschenk von Willie G. Davidson an das Museum und die Marke die den Namen seiner Familie trägt. Was zu diesem Zeitpunkt keiner ahnt: Die nächste Krise ist bereits in vollem Gang und erreicht mit der Verstaatlichung mehrerer Banken und der Zahlungsunfähigkeit von Lehman Brothers am 16. September einen ersten Tiefpunkt.

Die Harley-Davidson Geburtstage werden jetzt im 5-jährigen Turnus gefeiert – und sie schienen immer größer zu werden. Auf dem Europäischen Kontinent werden die Feierlichkeiten in Milwaukee mittlerweile kräftig unterstützt (2013 in Rom, 2018 in Prag und jetzt 2023 in Budapest). Die haben mit dem 110. etwas an Schwung verloren: Nicht alle Harley-Rider teilen mehr die Begeisterung, um überteuerte Hotelpreise für eine mittlerweile eher überschaubare und Routine gewordene Party zu zahlen. Aber für eine gute Zeit in und um Milwaukee sind diese Termine immer noch eine gute Wahl! Und das Harley-Davidson Museum ist das ganze Jahr geöffnet – ein Besuch ist immer lohnenswert!