Manchmal kommt es anders ……
Auf den ersten Blick sah mit der 56er Panhead alles zu gut aus. Die Pan wurde über 25 Jahre lang nicht bewegt und eine Menge gesammelter Rechnungen belegte eine Motorüberholung Mitte der 90er. Die Nummern an Motor, Getriebe, Rahmen und Gabel passten zusammen und eine 6V Elektrik rundete den ersten Eindruck ab.
Erstes Fazit also: Eine Panhead an vielen Stellen nicht schön aber noch sehr original, da kann man beim Kauf nicht viel falsch machen. Der Plan: zum Laufen bringen, hier und da aufhübschen, ordentlich zusammenschrauben und fertig.
Aber weit gefehlt, denn desto weiter das Bike zerlegt wurde, umso mehr erstaunliches Flickwerk kam ans Tageslicht. Das ging so lange, bis am Ende keine einzige Schraube mehr sitzen blieb und nur noch der nackte Rahmen dastand. Das Motorgehäuse sowie die Zylinderköpfe landeten auf dem Schweißtisch, gebrochene Auslassstutzen die abenteuerlich geflickt waren, sowie eine gebrochene Lichtmaschinen Halterung, mussten neu aufgeschweißt und nachbearbeitet werden. Aber nicht nur Motor und Getriebe, sondern auch Kupplung, Primär, Gabel, Räder, Bremsen sowie die gesamte Elektrik waren von einer Art „Bastel-Malaria“ befallen!
Dieser „zerschraubte“ Zustand brachte dann Plan B hervor, denn wenn man schon alles zerlegt hat und jedes Teil bearbeiten muss, dann kann man auch gleich ein cooles Custombike daraus zaubern. Das liegt uns eh mehr als eine Restauration und lässt nebenbei auch sofort die Motivation aller Beteiligten deutlich ansteigen.
MAKING OF
Schnell ist klar, was aus der Pan werden soll: ein reduzierter Bobber im Hot Rod Style der 60er, mit kurzem Heckfender, Handschaltung und natürlich mit Flammen. Dazu möglichst alles mit zeitgemäßen Oberflächen versehen. Also viel schwarz und kaum Chrom kombiniert mit geschliffenem Alu und parkerisierten Oberflächen auf Anbauteilen und Schrauben. Dann noch Tank und Fender mit einem old-school Paintjob versehen lassen und fertig ist eine wirklich heiße Pan, die so aussieht, als wäre ihre Bestimmung nie eine andere gewesen.
Der Sattel stammt aus der Manufaktur „Spirit Leather“
Der Schaltknauf ist eine Anfertigung von „Handcraft Choppers“
Weiße Griffe waren ein muss
Lack und Linierung stammen aus der Meisterhand von Chiokos Pinstriping.
Gallerie
Autor / Editor
Kim Lara Bergerforth
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