Rapid Raptor

Wir haben an einer Harley die Wendigkeit und das klassische Aussehen zusammengebracht.

Unterschätzt sie nicht! Die Street Bob wird als eines der Einsteigermodelle für Harleys Big Twins gehandelt. Als solches bescheidet sie sich mit einem bobberigen Auftritt in klassischem Layout, über den Gabelrohren sogar mit Faltenbälgen, auf die wir noch zu sprechen kommen.

Unterm Strich also ganz schick, aber unserem Kunden war das nicht schick genug. Er wollte mehr, dafür kommt man zu uns, und wir haben ein Ohr für Extrawünsche.

Die Lösung liegt im Zusammenspiel der Komponenten. Vorne haben wir nun ein größeres Rad, eines aus unserer FLH-Kollektion mit einem Durchmesser von 21 statt serienmäßiger 19 Zoll. Klar, bei uns gefräst und dann glänzend schwarz pulvern lassen.

Dabei beließen wir es nicht, denn im gleichen Zuge haben wir die Gabel renoviert. Ihre Standrohre sind nun DLC-beschichtet. „Diamond Like Carbon“, das ist so ziemlich die hochwertigste Beschichtung, die man gegenwärtig einem Metall antun kann. Gleitfähiger geht nicht, und das auch noch in Schwarz! Im Zuge dieser Renovierung mussten allerdings die Faltenbälge dran glauben, nicht nur, weil jetzt die Beschichtung besser zu sehen ist, sondern weil Faltenbälge durchaus auch die Gleitfähigkeit einer Gabel beeinflussen können.

Wir krönen das übrigens noch tiefergelegte Frontend mit einer Headlamp-Cap und einem Lenker aus unserer „Torque“-Reihe. Die Griffe kommen ebenfalls aus dieser Kollektion, sie machen das Bike wie der Kuryakyn Bug-Spoiler nicht schneller, aber schicker. Die vorverlegten Fußrasten spielen da schon eine deutlichere Rolle, wenn es um das Fahrgefühl geht.

Hinten haben wir es noch einmal richtig krachen lassen. Auch mit einem Tieferlegungssatz, vor allem aber wieder mit einem FLH-Rad, diesmal mit 18 statt 16 Zoll und obendrein mit einer 200er-Bereifung. Im Gegenzug räumten wir auch das Heck gewaltig auf. Wir haben es nun mit einer Pulley-Bremse versehen, Bremsscheibe und Pulley befinden sich also beide auf der linken Seite.

Darauf angepasst haben wir den 200er Steel-Fender mit integrierter Rücklicht-Blinker-Kombination. Auch die hat nun ein neues Layout bekommen, und das ist aus unserem Haus eine Premiere. Wir müssen darauf hinweisen, denn das Geheimnis des Steel-Fenders ist ja, dass man die integrierten Lichter auf den ersten Blick nicht sieht. Wäre es anders, hätten wir was falsch gemacht.

Haben wir nun also mit all diesen Komponenten die Quadratur des Kreises erfolgreich gestemmt? Fahrgefühl ist eine subjektive Angelegenheit. In den Fahrszenen unseres Videos dürft ihr ahnen, dass die so getaufte „Rapid Raptor“ ihrem Namen alle Ehre macht.

Da dürft ihr es auch hören, denn zum Konzept gehören auch neue Schalldämpfer. Um die Bobber-Linie zu erhalten, wählten wie die Big-Shot-Shortys von Jekill & Hyde mit kürzeren Krümmern. Betörender Sound, und das völlig legal. Motorradfahren muss eben ein Fest für alle Sinne bleiben.

Wer lieber geradeaus fährt, bleibt mit der Breakout jedenfalls besser beraten. Wir sind mit unserem Kunden als Freunde auseinandergegangen, denn mit der Street Bob traf er für seine Bedürfnisse die bessere Wahl.

Zu seinem Stilgefühl können wir ihm übrigens gratulieren. Er wünschte sich für seinen spezialgefertigten Sattel die Kreuznähte in der gleichen Farbe, wie die des Lacks. Auch das eine feine Nuancierung, auf die wir hinweisen müssen. In aller Bescheidenheit: Wir haben nichts falsch gemacht.